Sie überziehen immer wieder Ihr Gehaltskonto oder Ihr Pensionskonto? Dann treffen Sie die noch immer extrem hohen Überziehungszinsen äußerst schmerzvoll. Dabei hat die Europäische Zentralbank (EZB) jüngst den Leitzinssatz auf das bisher tiefste Zinsniveau von 0,15 Prozent gesenkt. Die
Überziehungszinsen auf Pensions- und Gehaltskonten sind allerdings mit durchschnittlich 10,5 Prozent noch immer extrem hoch, während die
Guthabenzinsen auf Gehalts- oder Pensionskonten oft nur bei 0,125 Prozent pro Jahr vor Abzug der 25-prozentigen Kapitalertragsteuer (KESt) liegen.
"Hohe Überziehungszinsen treffen vor allem sozial Schwache besonders hart", kritisiert daher Harald Glatz, Konsumentenschutzsprecher des Pensionistenverband Österreichs (PVÖ), der mit 385.000 Mitgliedern größten Seniorenorganisation in Österreich. Denn gerade sozial Schwache haben für den Fall, dass unvorhergesehen höhere Ausgaben auf sie zukommen, häufig gar keine andere Möglichkeit als ihr Gehalts- oder Pensionskonto zu überziehen.
Glatz fordert die Kreditinstitute daher auf, die Überziehungszinsen zu senken und die Guthabenzinsen zu erhöhen. Sollten die Banken das nicht freiwillig tun, so drängt Glatz auf eine gesetzliche Regelung, um die Inhaber von Gehaltskonten oder Pensionskonten vor zu hohen Überziehungszinsen bzw. zu niedrigen Guthabenzinsen bei Gehalts- oder Pensionskonten zu schützen.
Auf ein derartiges Gesetz werden die Inhaber von
Gehalts- oder Pensionskonten allerdings lange warten müssen. Wahrscheinlich bis zum Sanktnimmerleinstag. Denn der Einfluß der Banken auf das Zustandekommen von Gesetzen im Parlament ist beträchtlich.