Die Konzeption und Durchführung der Studie Wealth Society Report 2010 „Vom Klischee zur Wirklichkeit“ erfolgte durch vier große Forschungsinstitute, die die Ergebnisse aus den länderspezifischen Tiefeninterviews ausgewertet und strukturiert haben. „Die Studie hilft uns, regionen- und marktübergreifend mehr über unsere Zielgruppe zu erfahren und sie besser zu verstehen – nicht nur als Kunden, sondern auch als Menschen. Wir möchten Trends aufspüren, auf veränderte Kundenbedürfnisse reagieren und unsere Dienstleistungen kontinuierlich optimieren", so Andreas Wölfer, Head of UniCredit Private Banking.
In Österreich wurden 35 Menschen mit größerem Vermögen – Kunden des Bank Austria Private Banking und der Schoellerbank – für diese Studie in langen und strukturierten Interviews zu Lebensstil, Werten, Sorgen, Freizeitverhalten, Mediennutzung und Einstellung zu Banken befragt. Durchgeführt wurde die Studie in Österreich vom Institut Sensor unter der Leitung von Beatrix Brauner.
Starke Individualisten
Das wichtigste Ergebnis vorab – quer über alle untersuchten Märkte hinweg: Menschen mit Vermögen entsprechen keinem Stereotyp. Sie sind starke Individualisten. Die Mitglieder im Club der Millionäre haben vor allem eines gemeinsam: Vermögende Österreicher leben vornehmlich sehr bescheiden, gehen tendenziell zurückhaltend und sehr überlegt mit ihrem Geld um und nehmen ihre soziale Verantwortung wahr. Reine Statussymbole sind überwiegend negativ besetzt.
Die Mehrheit der befragten Millionäre ist stolz darauf Österreicher zu sein und ist proeuropäisch eingestellt. Das vereinigte Europa wird überwiegend als Chance, wirtschaftlich bestehen zu können, als Friedensprojekt oder als Korrektiv zur heimischen Politik gesehen. Die Erhaltung des sozialen Friedens und ein solidarischer Ausgleich in der Gesellschaft ist den wohlhabenden Menschen ein wichtiges Anliegen.
Ablehnung von Vermögenssteuern
Die Mehrheit der Millionäre vertritt die Ansicht, dass vermögende Schichten etwas zur Bewältigung der Wirtschaftskrise beitragen werden müssen. Österreichs Millionäre sind offen für einen solidarischen Beitrag unter der Voraussetzung, dass auch staatliche Einsparungen realisiert werden. Da die Leistungsträger in Österreich schon heute sehr hoch besteuert werden, werden zusätzliche Belastungen nur in einem gewissen Rahmen akzeptiert. Eine Substanzbesteuerung wie etwa Vermögenssteuern werden deutlich abgelehnt.