Weniger als die Hälfte der Österreicher (42 Prozent) beschäftigt sich aktiv mit der eigenen Altersvorsorge. Ein Vergleich mit Deutschland zeigt einen interessanten Aspekt auf: Dort sind zehn Prozentpunkte mehr Bürger zu einer Auseinandersetzung mit ihrer finanziellen Absicherung im Pensionsalter bereit (52 Prozent). So lautet ein zentrales Ergebnis einer repräsentativen Studie, die vom Meinungsforschungsinstitut YouGov AG im Auftrag des britischen Lebensversicherers Standard Life erstellt wurde.
Das Meinungsforschungsinstitut YouGov AG hat im April 2012 im Auftrag des britischen Lebensversicherers Standard Life insgesamt 1.012 Frauen und Männer in ganz Österreich sowie 1.150 Deutsche zu ihrer Altersvorsorge interviewt. Wie die Daten verdeutlichen, schlägt sich die intensivere Beschäftigung der Deutschen mit der persönlichen Pensionsvorsorge auf das Anlageverhalten nieder.
In Österreich liegen Bausparvertrag (43 Prozent) und Sparbuch (40 Prozent) unangefochten an der Spitze der beliebtesten Vorsorgeprodukte. Während sich die Österreicher vor allem auf diese beiden sehr konservativen Veranlagungsformen mit geringer Rendite konzentrieren, setzt die deutsche Bevölkerung auf eine Streuung auf mehrere Anlageprodukte: Mit Sparbuch (24 Prozent), Bausparvertrag (23 Prozent), Immobilie (23 Prozent) und Kapitallebensversicherung (23 Prozent) befinden sich auch bei unseren Nachbarn sicherheitsorientierte Anlageformen im Beliebtheitsranking an oberster Stelle – Aktienfonds sind in Deutschland allerdings mit 14 Prozent und Aktien mit 12 Prozent entschieden populärer als in Österreich (jeweils 8,0 Prozent).

Deutsche schätzen Wertentwicklung realistischer ein
Auf die intensivere Beschäftigung mit der Altersvorsorge lässt es sich auch zurückführen, dass die Deutschen die Wertentwicklung ihrer Altersvorsorgeprodukte realistischer einschätzen: Der Prozentsatz der Menschen, die mit einer höheren Performance gerechnet haben, ist in Österreich (40 Prozent) um sieben Prozentpunkte höher als in unserem Nachbarland (33 Prozent).
Dass eine klassische Lebensversicherung für die eigene Vorsorge ausreicht, damit rechnen nur mehr sieben Prozent der Deutschen und 13 Prozent der Österreicher. Während in Österreich ausschließlich neun Prozent der Bevölkerung den Garantiezinssatz bei Lebensversicherungen kennen, lag in Deutschland die Anzahl derer – die im Rahmen der Umfrage den aktuellen Zinssatz nennen konnten – mit 20 Prozent deutlich höher. Obwohl 91 Prozent der Österreicher den Garantiezinssatz nicht kennen, verlassen sich bemerkenswerterweise dennoch 69 Prozent bei der Risikoabsicherung auf Garantien (Deutschland: 63 Prozent).