Auch der Euro bekommt die Turbulenzen rund um die publik gewordenen tatsächlichen Staatsschulden Griechenlands und die bayerisch-österreichische Hypo Alpe-Adria-Gruppe zu spüren: Am Dienstag sank die Währung der Eurozone auf ein Kurstief von nur 1,4526 Dollar – das ist der tiefste Stand seit Anfang Oktober. Und auch die Börsen zeigten Wirkung: Der Londoner Börseindex FTSE, der deutsche DAX und der französische CAC-40 mussten Rückschläge verkraften. Aus der Sicht von Analysten sind daran die zu hohen griechischen Staatsschulden und die in letzter Minute geschaffte Rettung der Hypo Alpe-Adria-Gruppe schuld.
Sorgen mit ÖVAG-Verlust
Mittlerweile rückt auch die Österreichische Volksbanken-AG (ÖVAG) wieder in den Mittelpunkt des Interesses: Führende Banker, wie etwa der frühere Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank Klaus Liebscher, empfehlen der Bank, sich einen Partner zu suchen. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres musste die ÖVAG bereits 607 Millionen Euro an Verlusten hinnehmen, bis zum Jahresende werden es bis zu einer Milliarde Euro sein, so die Befürchtungen.
Verkauf von Tochterbanken
Um Kapital aus eigener Kraft zu mobilisieren hat der Aufsichtsrat der Österreichischen Volksbanken-AG (ÖVAG) bereits grünes Licht für den Verkauf von Tochterbanken der ÖVAG (Volksbank Wien, Ärztebank, Immobank) gegeben, so DDr. Hans Hofinger, Aufsichtsratschef der ÖVAG.
Nach Zustimmung der Finanzmarktaufsicht sollen die Verläufe noch bis Ende des Jahres 2009 durchgeführt werden. Ebenso wird ein Mehrheitsanteil an der Volksbank Linz Mühlviertel an den Volksbank-Sektor abgegeben. Bei diesen Verkäufen wird mit einem Gesamterlös in Höhe von 210 Millionen Euro gerechnet.