Anders als für Griechenland, das vor sieben Monaten als erstes Mitglied der Eurozone Unterstützung beantragen musste, werden sich die Kredite für Irland bereits aus dem neu geschaffenen EFSF (European Financial Stability Facility) speisen.
Unter diesem Mechanismus garantieren die EUR-Mitglieder für Anleihen, die der EFSF am Markt emittiert – dieses Geld wird dann an Irland weitergeliehen. Wie bei Griechenland ist zu erwarten, dass zwei Drittel der Mittel über die EU und ein Drittel über den IWF aufgebracht werden.
Irland: Agressive Haltung gegenüber den Rettern EU und IWF
Was jetzt folgt sind Verhandlungen mit EU und IWF, welche weiteren Budgetkonsolidierungs-maßnahmen Irland setzen muss (Irlands Vorgehen ist hier bereits sehr aggressiv, zusätzlich geforderte Maßnahmen dürften sich deshalb in Grenzen halten).
Stresstest für Irlands Banken
Weit spannender wird allerdings, wie im Rahmen des Unterstützungspaketes mit den irischen Banken umgegangen wird, deren Kreditverluste im Rahmen der geplatzten Immobilienblase die Hauptursache für die Schieflage des irischen Staatshaushaltes sind: Vorgesehen ist offensichtlich ein neuerlicher Stresstest der irischen Banken; im Idealfall erfolgt daraufhin eine umfangreiche Rekapitalisierung des irischen Bankensektors, der das Vertrauen der Investoren wieder soweit herstellt, dass die Banken ausreichenden Zugang zu Marktfinanzierung erhalten.