Werner Tomanek gewährt in „Die Zwei-Klassen-Justiz“ einen Blick hinter die Kulissen der österreichischen Gerichtsbarkeit und zeigt, dass die Zwei-Klassen- Justiz längst nicht mehr nur ein diffuses Gefühl, sondern bittere Realität ist. Wer Geld und Kontakte hat, kann das Rechtssystem zu seinen Gunsten beugen. Er bekommt die besseren Anwälte und die prominenteren Gutachter, sowie Zugang zu den Hintertüren der Justiz. Davon gibt es in Österreich mehr, als einer Gesellschaft lieb sein kann. „Die zwei-Klassen-Justiz privilegiert nicht nur die Reichen“,so Tomanek, „sie benachteiligt auch Normalbürger aktiv. Nicht immer, aber doch sehr oft.“
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Die Ohnmacht der Justiz gegenüber den Verbrechen der Reichen
Als eine Hauptursache für die Zwei-Klassen-Justiz ortet Tomanek die mangelnde Fähigkeit des Justizapparates, mit Finanz- oder etwa Cyberkriminalität mitzuhalten. „Die Ressourcen an Wissen sowie technischen und finanziellen Mitteln reichen dafür nicht aus. Deshalb stürzt sich der Apparat lieber mit nie dagewesener Vehemenz auf vertraute Eigentums- und Gewaltdelikte und bringt so immer mehr Menschen in die Mühlen des Gesetzes."
Auf die Art züchtet sich die Justiz selbst eine Kriminalität, mit der sie umgehen kann, und legt – wie im Fall der „SOKO Ost“ – als Erfolgsnachweis scheinbar hervorragende Aufklärungsraten vor, hinter denen in Wirklichkeit harmlose Vergehen, etwa von mittellosen Asylsuchenden, stehen. Moderne Verbrecher, die mit großem Know-how und intelligenten Vertuschungsstrategien vorgehen und dabei schweren Schaden anrichten, können in Ruhe weitermachen, so Tomanek.
Tomaneks Maßnahmen zur Bekämpfung der Zwei-Klassen-Justiz
Vermögende Beschuldigten vorzuwerfen, dass sie die Schlupflöcher des Rechtssystems ausreizen, wäre laut Tomanek zu kurzsichtig. „Der wahre Skandal ist das System, das den Spielraum bietet, in dem diese Zwei-Klassen-Justiz entsteht.“ Tomanek schlägt pragmatische Gegenmaßnahmen vor:
Die gebundene Ausgabe des Buchs „Die Zwei Klassen Justiz“ von Werner Tomanek (ISBN: 978-3990010433) ist im Wiener Verlag „edition a“ erschienen, hat 192 Seiten und kostet 19,95 Euro.