Die Geldentwertung steigt wieder stärker. Im September betruig die Inflation 1,9 Prozent. Härter trifft es Pensionisten. Der Preisindex für Pensionistenhaushalte stieg im September 2010 sogar um 2,2 Prozent.
Die Inflationsrate für September 2010 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 1,9 Prozent (August 1,7 Prozent, Juli 1,9 Prozent, Juni 2,0 Prozent). Sie wurde wesentlich durch Preissteigerungen bei Mineralölprodukten (Treibstoffe, Heizöl: + 13 Prozent im Jahresabstand) bestimmt, deren Einfluss auf die Gesamtinflationsrate im September auf + 0,55 Prozentpunkte anstieg (August 2010: + 0,45 Prozentpunkte).
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2005 (VPI 2005) für den Monat September 2010 betrug 109,9 (Basisjahr 2005). Gegenüber dem Vormonat (August 2010) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,4 Prozent.
Hälfte der Inflationsrate durch teureres Tanken und Wohnen verursacht
Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich + 2,8 Prozent; Einfluss + 0,53 Prozentpunkte) erwies sich als Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Dafür waren überwiegend Teuerungen bei Haushaltsenergie (insgesamt + 3,4 Prozent; Heizöl + 22 Prozent Strom + 1,0 Prozent, Gas jedoch - 4,0 Prozent), bei Instandhaltung von Wohnungen (insgesamt + 2,8 Prozent), sowie höhere Wohnungsmieten (insgesamt +3,6 Prozent) verantwortlich.
In der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich + 2,6 Prozent; Einfluss: + 0,38 Prozentpunkte) waren die um 11 Prozent teureren Treibstoffe ausschlaggebend. Wartung und Reparaturen von PKW verteuerten sich im Jahresabstand um insgesamt 4,0 Prozent. Flugtickets wurden um insgesamt 14 Prozent billiger, PKW um 1,0 Prozent.
Die durchschnittlichen Preisanstiege von 3,0 Prozent in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (Einfluss: + 0,30 Prozentpunkte) wurden vor allem durch höhere Preise für Schmuck und Uhren (+ 22 Prozent) und teurere Versicherungsdienstleistungen (durchschnittlich + 2,2 Prozent) verursacht.
"Bekleidung und Schuhe" Hauptpreistreiber im Monatsabstand
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" war eindeutiger Hauptpreistreiber im Monatsabstand (+ 11,3 Prozent; Einfluss: + 0,56 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür war der mittlerweile nahezu vollständige Wechsel auf die Herbst/Winterkollektion; außerdem war im Unterschied zu August fast keine Schlussverkaufsware mehr im Angebot. Insgesamt wurden Bekleidungsartikel durch diese Effekte gegenüber August 2010 um 14 Prozent und Schuhe um 6,0 Prozent teurer.
Als stärkster Preisdämpfer im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich - 2,0 Prozent; Einfluss: - 0,16 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren am Ende der traditionellen Hauptreisesaison die sinkenden Preise für Beherbergungsdienstleistungen (insgesamt - 11,3 Prozent).
Die durchschnittlichen Preisrückgänge von 1,2 Prozent in der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (Einfluss: - 0,13 Prozentpunkte) lassen sich vor allem auf billigere Pauschalreisen (insgesamt - 6,9 Prozent) zurückführen und spiegeln damit ebenfalls das Ende der Urlaubssaison wider. Glücksspiele wurden im Monatsabstand um 7,0 Prozent teurer.