Die Schnellschätzung des Instituts für Wirtschaftsforschung zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zeigt für das 3. Quartal 2009 einen Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Produktion gegenüber dem Vorquartal von 0,9 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs demnach seit Mitte 2009 überaus kräftig.
Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Österreich seit vier Quartalen deutlich geschrumpft war, erhöhte es sich im dritten Quartal dieses Jahres gegenüber der Vorperiode real sprungartig um 0,9 Prozent, so der Experte des
Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) Dr. Marcus
Scheiblecker. Die Hauptimpulse gingen dabei vom Export und den Bauinvestitionen aus. Dennoch liegt das Produktionsniveau noch erheblich unter dem des Vorjahres. Während etwa der Export im Vorquartalsvergleich real um 1,4 Prozent gesteigert wurde, ergab sich im Vorjahresvergleich ein Rückgang um rund 15 Prozent. Das BIP lag im dritten Quartal 2009 real um 2,4 Prozent unter dem Niveau des dritten Quartals 2008.
Staatliche Konjunkturprogramme wirken
Die durch umfangreiche staatliche Konjunkturprogramme ausgelöste internationale Belebung der Wirtschaft kam auch dem heimischen Außenhandel zugute. Davon profitierte die österreichische Sachgütererzeugung. Nach dem Einbruch Ende 2008 und Anfang 2009 wurde die Wertschöpfung im dritten Quartal gegenüber der Vorperiode wieder um 4,0 Prozent ausgeweitet.
Das stabile, aber geringe Wachstum des Konsums der privaten Haushalte hielt an (seit dem ersten Quartal 2009 durchweg bei plus 0,1 Prozent). Während sich die deutliche Verschlechterung der Arbeitsmarktlage dämpfend auswirkt, begünstigen die Steuerreform und die geringe Inflation die Entwicklung. Der öffentliche Konsum erhöhte sich gegenüber der Vorperiode real um 1,2 Prozent.
Auch die heimische Investitionsnachfrage trug zum Wirtschaftswachstum bei. Die Bruttoanlageinvestitionen wurden gegenüber dem zweiten Quartal 2009 real um 1,3 Prozent gesteigert. Dabei ging der Hauptimpuls von den Bauinvestitionen (ohne Wohnbau) aus; die Nachfrage nach anderen Investitionsgütern wies ebenfalls eine Tendenz zur Stabilisierung auf, wie das Wifo feststellt.