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Studie Oesterreichische Nationalbank
 
20.04.2010

Studie Oesterreichische Nationalbank Neue Devise - Konsum vor Sparbuch

Von Erwin J. Frasl
Private Haushalte verwendeten von ihrem verfügbaren Einkommen 2009 mehr Geld für den Konsum und weniger für die Ersparnisbildung als 2008. Die Konsequenz: Auch der Vermögensaufbau fiel geringer aus. Positiv für Wertpapierbesitzer war der Wiederanstieg der Kurse an den internationalen Börsen.

Die Vermögensbildung privater Haushalte betrug im Jahr 2009 14,1 Milliarden Euro - das entspricht rund 3,4 Prozent des Geldvermögens Ende 2008. Haushalte tätigten ihre Finanzinvestitionen vor dem Hintergrund niedriger Kundenzinssätze und insgesamt steigender Wertpapierpreise. Im Vergleich zum Jahr 2008 bedeutet dies einen um rund 5,1 Milliarden Euro geringeren Vermögensaufbau.

Der Wert des gesamten Geldvermögens betrug Ende 2009 439,8 Milliarden Euro. Inländische Haushalte nahmen per saldo im Jahr 2009 Kredite in Höhe von 1,1 Milliarden Euro auf, d. h. um zwei Milliarden Euro weniger als noch 2008. Die Schulden erreichten zum Jahresende 2009 einen Wert von 146 Milliarden Euro. Der Nettovermögensaufbau fand im Umfeld eines stagnierenden verfügbaren Einkommens und eines moderaten Konsumwachstums statt. Gleichzeitig ging die Sparquote auf elf Prozent) zurück.

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Großes Interesse hatten private Anleger an täglich fälligen Einlagen inländischer Banken: 2009 flossen 13,1 Milliarden Euro in diese Veranlagungsform, die aus Erspartem, aber auch zu einem hohen Ausmaß aus der Umschichtung gebundener Einlagen, insbesondere Termineinlagen, in Höhe von 6,1 Milliarden Euro dotiert wurden.

Die Ansprüche privater Haushalte gegenüber Versicherungen und Pensionskassen stiegen im Jahr 2009 um 3,7 Milliarden Euro und waren damit die zweitwichtigste Veranlagungsform im abgelaufenen Jahr. Sie wurden sowohl für die langfristige Absicherung als auch als Tilgungsträger für endfällige Kredite verwendet.

Zwiespalt bei Wertpapieren

Sehr ambivalent war das Verhalten privater Investoren im Zusammenhang mit Wertpapieren: 2009 kauften private Anleger per saldo langfristige Anleihen und Aktien – vor allem jene ausländischer Emittenten – sowie erstmals seit zwei Jahren auch Investmentzertifikate. Bundesschatzscheine, aber auch Geldmarktpapiere inländischer Banken, wurden hingegen von privaten Haushalten verkauft. Insgesamt betrug der Vermögensaufbau 2009 aus dem Nettoerwerb handelbarer Wertpapiere rund 0,5 Milliarden Euro gegenüber 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2008.

Wertpapierbesitzer profitierten im Jahr 2009 von den wieder ansteigenden Kursen. Der Marktwert erhöhte sich dadurch um acht Milliarden Euro und war vor allem auf Aktienkursanstiege im zweiten und dritten Quartal 2009 zurückzuführen. Das Wertpapiervermögen privater Anleger erreichte zum Jahresende 2009 einen Wert von 88 Milliarden Euro und lag damit noch immer um rund elf Milliarden Euro unter dem Niveau vor Ausbruch der Finanzkrise im dritten Quartal 2007.

Plus bei gesamten Finanzvermögen ohne Liegenschaften

Das gesamte Finanzvermögen der österreichischen Privatanleger (Bargeld, Einlagen, verzinsliche Wertpapiere, Aktien, Investmentzertifikate, Ansprüche gegenüber Versicherungen, Pensionskassen und betrieblichen Vorsorgekassen sowie sonstige finanzielle Aktiva) erreichte zum Ultimo 2009 einen Wert von rund 440 Milliarden Euro – ein Plus von 5,1 Prozent gegenüber Dezember 2008.

Neuverschuldung hat sich abgekühlt

Stark abgekühlt hat sich neben dem Vermögensaufbau auch die Neuverschuldung der privaten Haushalte. Sie ging von 3,1 Milliarden Euro im Jahr 2008 auf nur mehr 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2009 zurück. Die Rücknahme der Neugeschäftszinsen für alle Kreditarten sowie die Normalisierung der Richtlinien für die Kreditvergabe der Banken zeigten im Jahr 2009 nur wenige Impulse.

Wenn sich private Haushalte neu verschuldeten, dann in erster Linie für Wohnbaukredite, die im Jahr 2009 um 1,5 Milliarden Euro stiegen. Vor dem Hintergrund der wieder besseren Aussichten auf dem Wohnungsmarkt setzte, insbesondere im zweiten Halbjahr 2009, eine leichte Belebung der Kreditnachfrage ein. Im Gegensatz dazu tilgten private Schuldner per saldo ihre Konsumkredite um 450 Milliarden Euro. Insgesamt stieg der Schuldenstand privater Haushalte Ende 2009 gegenüber Ultimo 2008 nur marginal auf 146 Milliarden Euro an, wobei davon rund zwei Drittel auf Wohnbaukredite entfielen.

Die Nettovermögensposition (d. h. Finanzvermögen abzüglich aushaftender Schulden) erhöhte sich von 272,8 Milliarden Euro zum Jahresende 2008 um knapp 7,8 Prozent auf 293,8 Milliarden Euro Ende 2009.

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