Mieter zahlen durchschnittlich 2.400 Euro, Käufer einer Eigentumswohnung 5.400 Euro an Maklerprovision. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Institut für empirische Sozialforschung (Ifes). Ifes hat für die Arbeiterkammer dabei 200 Personen befragt, die in den letzten vier Jahren eine Wohnung über Makler gemietet oder gekauft haben.
"Für die Vermittlung einer Wohnung müssen Mieter und Wohnungssuchende so tief in die
Geldbörse greifen wie nirgendwo sonst in Europa", kritisiert Herbert Tumpel, Präsident der Arbeiterkammer. Was bekommen sie dafür? Viel zu oft schlechte, unvollständige Infos. So wird laut Studie etwa in vielen Fällen den Mietern verschwiegen, ob die verlangte Miete dem Gesetz entspricht oder in welchem Zustand die Wohnung ist.
Maximalprovisionen üblich
Praktisch alle Makler verlangen laut Ifes-Untersuchung von Mietern die höchst mögliche Provision. Das sind drei Monatsmieten bei unbefristeten Mietwohnungen, zwei Monatsmieten bei bis zu drei Jahre befristeten Mietwohnungen plus 20 Prozent Umsatzsteuer. So zahlen Mieter durchschnittlich 2.400 Euro Höchstprovision. Bei den Eigentümern wurde in drei Viertel der Fälle die Höchstprovision verrechnet. Sie macht drei Prozent des Kaufpreises plus 20 Prozent Umsatzsteuer aus. Wohnungskäufer mit Höchstprovision zahlten im Schnitt 6.070 Euro. Die Durchschnittsprovisionszahlung lag bei rund 5.400 Euro.
Jeder zweite befragte Mieter hatte den Eindruck, dass der Makler in erster Linie die Interessen des Vermieters vertreten hat. Das Ergebnis entspricht auch den tatsächlichen Marktverhältnissen. Die Vermieter oder Hausverwalter beauftragen die Makler, ihnen einen
Mieter zu suchen. Trotzdem zahlen die Hausverwalter bzw. Vermieter in der Regel nichts an den Makler. Die Makler halten sich stattdessen bei den MieterInnen schadlos.