Fidelity Worldwide Investment hat die anhaltende Mini-Verzinsung zum Anlass genommen und anhand einer repräsentativen Umfrage ermittelt, wie Privatinvestoren in Österreich ihre persönlichen Finanzen planen.
Obwohl laut Umfrage die Mehrheit der Befragten (64 Prozent) davon ausgeht, dass die Zinsen frühestens in drei Jahren die Inflationsrate übertreffen werden, wirkt sich ihr Wissen skurriler Weise wenig bis gar nicht auf ihr persönliches Anlageverhalten aus.
Demnach hat rund die Hälfte der Befragten (46 Prozent) das Thema Geldanlage vertagt und ihr Kapital erst einmal nicht in größerem Umfang angelegt. Nur 19 Prozent der Sparer haben ihr Portfolio mittlerweile angepasst und derzeit gering verzinste Anlageformen, wie etwa Sparbuch und Festgeld, reduziert. Größten Teils investierten sie in Anleihen und Aktien.
Festgeld: Nicht immer mit Mini-Verzinsung
Auch wenn die Zinssätze für Festgeld derzeit grundsätzlich niedrig sind, so kann die Wahl des Anbieters doch einiges ausmachen und ist im Geldbörsel bemerkbar. Wie ein Blick auf den biallo.at-Festgeld-Vergleich zeigt, bieten etwa die Vakifbank international, die Amsterdam Trade Bank und die DenizBank AG für Sparer interessante Zinsen. So erhält man für einen Betrag von 5000 Euro angelegt auf drei Jahre zwischen 2,13 und 2,0 Prozent Zinsen p.a. und damit deutlich mehr als bei vielen Mitbewerbern.
Niedrigzinsphase: Wie geht es weiter?
Dass noch viele Österreicher unschlüssig sind, zeigt die weitere Befragung: Rund neun Prozent der Befragten planen eine Anpassung ihres Portfolios an die Niedrigzinsphase. Etwa elf Prozent sehen keine Notwendigkeit zu handeln, da das Zinsniveau ihrer Meinung nach kein dauerhaftes ist. Und in einem gewissen Dilemma stecken 16 Prozent der Anleger - sie haben ihr Kapital nicht umgeschichtet, da sie nicht wissen, was sie tun sollen.
„Einem großen Teil der österreichischen Privatanleger ist durchaus bewusst, dass sie mit ihren lieb gewonnenen Sparformen wie dem Sparbuch oder Bundesanleihen in den kommenden Jahren nicht in der Lage sein werden, ihr Vermögen vor Verlusten durch Inflation zu schützen. Dennoch ziehen sie noch viel zu selten die richtigen Schlüsse“, so Adam Lessing, der bei Fidelity Worldwide Investment für Österreich und Osteuropa verantwortlich ist.
Unsicherheit über Kurspotenzial an Börsen
Gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld ist es sinnvoll, einen Teil des Ersparten in Aktien oder Aktienfonds anzulegen. Doch wieder zaudern die österreichischen Privatanleger: Fast jeder Zweite (46 Prozent) kann sich nicht festlegen, ob der Einstieg an der Börse jetzt noch lohnt. 13 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass sich ein Einstieg in Aktien auch für langfristige Anleger derzeit nicht mehr lohnt. 29 Prozent der Befragten sehen jetzt einen guten Zeitpunkt für langfristig orientierte Anleger, noch einzusteigen.
Dass sich viele Anleger bei der Einschätzung der Chancen für Aktien und Aktienfonds eher unsicher sind, ist wenig überraschend. Denn trotz der Börsen-Rallye in der ersten Jahreshälfte und neuen Rekordständen der wichtigsten Aktienindizes hat fast jeder zweite Österreicher bisher noch nie in diese Anlageklasse investiert.