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Leitzinssenkung der EZB
 
30.04.2013

Leitzinssenkung der EZB Mario Draghis Zinspolitik ohne Wirkung?

Von Peter Lindemann
Noch ist gar nichts entschieden, aber gestritten wird schon heftig: Wie sinnvoll ist eine erneute Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB)?
Leitzinssenkung der EZB Mario Draghis Zinspolitik ohne Wirkung Finanzportal Biallo.at
Peter Lindemann, biallo.at
Am Donnerstag dieser Woche trifft sich der EZB-Rat zu seiner turnusmäßigen Sitzung, um über die weitere Geldpolitik im Euroraum zu diskutieren. Am Ende der Beratungen wird der oberste Währungshüter Mario Draghi wohl ein neues Rekordtief für den Refinanzierungssatz in der Eurozone ankündigen. Der Leitzins dürfte um 25 Basispunkte auf 0,5 Prozent abgesenkt werden.

Unternehmen weiter in der Zinsklemme

Sollten sich die Erwartungen der meisten Marktteilnehmer tatsächlich am Donnerstag erfüllen, wird Draghi als zentrales Argument für eine weitere Lockerung der ohnehin expansiven Geldpolitik einen gestörten Transmissionsprozess in der Eurozone ins Feld führen. Aus dem in der vergangenen Woche veröffentlichten vierteljährlichen Kreditbericht der EZB geht hervor, dass die Unternehmen in den europäischen Krisenstaaten erneut schwerer ans Geld der Banken kommen, obwohl sich deren Refinanzierungsbedingungen verbessert haben. Laut EZB-Umfrage verschärften im ersten Quartal 2013 immerhin noch sieben Prozent der Banken die Anforderungen an ihre Schuldner. Von einer durch das billige EZB-Geld ermöglichten Trendwende kann also nicht die Rede sein.

Kritik aus Deutschland an Niedrigzinspolitik der EZB

Wie üblich kommen aus Deutschland kritische Töne. Bei der Bundesbank wird an einer gestörten Wirkungskette der Geldpolitik gezweifelt – und damit auch an der Wirksamkeit weiterer Zinssenkungen. Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat in einer Stellungnahme gegenüber dem Bundesverfassungsgericht, das im Juni die Klagen gegen den Euro-Rettungsschirm ESM und das Anleihekaufprogramm der EZB im Hauptsacheverfahren verhandelt, erhebliche Zweifel geäußert. Unterschiedliche Zinssätze und Finanzierungsbedingungen für Staaten und Unternehmen sind demnach kein Marktversagen, sondern resultieren aus einer unterschiedlichen Konjunktureinschätzung und Risikobewertung der Schuldner. Ein Eingriff durch die EZB kann zu Marktverzerrungen führen und notwendige Anpassungen, die letztlich die Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellen sollen, sogar verhindern.

Doch die EZB ist in einer schwierigen Lage. Während in Ländern wie Deutschland die Konjunktur einigermaßen robust ist und das billige Geld der Notenbanken zum Beispiel in Form von günstigen Hypothekenkrediten weitergereicht wird, haben sich in den Krisenstaaten die Kreditbedingungen eher noch verschärft. Deshalb werden die Währungshüter wohl die Geldschleusen erneut öffnen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Kaum Auswirkungen auf Baufinanzierungsdarlehen

Für potenzielle Eigenheimer dürfte der Zinsschritt der EZB, wenn er denn tatsächlich vollzogen wird, kaum Auswirkungen haben. Ob 0,5 oder 0,75 Prozent – der Unterschied ist für die Refinanzierung marginal. Außerdem macht sich die Notenbankpolitik zunächst am „kurzen Ende“ bemerkbar. Kredite mit langer Laufzeit könnten sogar entgegengesetzt reagieren. Die neue Geldflut wird die Anleger beruhigen und die Risikobereitschaft erhöhen. Eine Rotation aus sicheren Staatsanleihen in riskantere Anlagen wie Aktien hatte sich im Januar und Februar dieses Jahres abgezeichnet und wurde jäh von der Zypernkrise und der Italienwahl gestoppt. Nun könnte sich dieser Trend vorsichtig fortsetzen.

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