Biallo.at: Private Kindervorsorge steckt in Österreich noch in den Kinderschuhen. Wie gering ist das Interesse für Kinder vorzusorgen in Zahlen wirklich?
Robert Svoboda: Laut Allianz Studie aus dem Jahr 2009 haben 72 Prozent der befragten Eltern und 29 Prozent der Großeltern eine Vorsorge für ihr Kind oder Enkelkind getroffen, an der Spitze stehen Bausparvertrag und Sparbuch.
Biallo.at: Mehr als 120.000 Jugendliche haben pro Jahr einen Unfall in Freizeit, Sport oder Haushalt, der nicht durch die Sozialversicherung gedeckt ist. Was hat das für Eltern und Kinder für Folgen?
Svoboda: Das hängt immer von der Schwere der Beeinträchtigung ab. Das Ausmaß der finanziellen Folgen ist gravierend, da die Schwere der Verletzungen steigt. Hinzu kommt, dass sich bei Kindern die finanziellen Folgen der Unfälle sich auf einen längeren Zeitraum erstrecken und dadurch viel belastender auswirken. Dazu zählen beispielsweise Rehabilitationsmaßnahmen, bauliche Veränderungen im Heim und bei den Transportmitteln, sowie Einkommensverluste.
Biallo.at: Wie viel investieren Eltern und Großeltern, die für Kinder bzw. Enkel vorsorgen, Ihren Untersuchungen nach pro Monat?
Svoboda: Monatlich legen Eltern und Großeltern, die für Kinder bzw. Enkelkinder vorsorgen, durchschnittlich 90 Euro aus – Tendenz: fallend.
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Biallo.at: Beim Thema Vorsorge liegt zumeist der Bausparvertrag an der Spitze der beliebtesten Vorsorgeprodukte. Können Versicherungsprodukte hier nicht mithalten?
Svoboda: Versicherungsprodukte spielen in der Wahl der Altersvorsorge eine entscheidende Rolle. Die klassische Lebens- und Rentenversicherung veranlagt langfristig, besonders sicher und wertstabil. Diese Anlagestrategie ist die Grundlage aller Veranlagungsentscheidungen. Ein unabhängiger Treuhänder überwacht laufend, dass die veranlagten Mittel ausreichen, um die Ansprüche unserer Kunden jederzeit zu bedecken. Die klassische Lebens- und Rentenversicherung bietet Inflationsschutz. Denn die jährliche Gewinnbeteiligung steht im Zusammenhang mit den Zins- und Kursentwicklungen am Kapitalmarkt. So bleibt die Kaufkraft langfristig erhalten.
Biallo.at: Die Renditen von Anlageprodukten sinken im Gefolge der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank ständig – verstehen Sie da, dass viele Menschen Geld lieber gleich für Konsum ausgeben als Geld in Vorsorgeprodukte zu investieren?
Svoboda: Im Jahr 2030 wird jeder dritte Österreicher älter als 60 Jahre alt sein. Die demografischen Rahmenbedingungen führen dazu, dass private Altersvorsorge im Bewusstsein der Österreicherinnen und Österreicher an Bedeutung gewinnt. Die klassische Lebens- und Rentenversicherung kann auf tadellos bestandene Bewährungsproben in der aktuellen, aber auch in allen vergangenen Krisen zurückblicken. Das eingebaute Sicherheitsnetz hat sich als stabil und krisenresistent herausgestellt. Wir sehen uns damit auch für weitere schwierige Zeiten sehr gut gerüstet.
Biallo.at: Gibt es bei der Bereitschaft für Kinder vorzusorgen Unterschiede je nach Bundesland?
Svoboda: Aus unseren Bestandszahlen können wir keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Bundesländern bei der Vorsorge von Kindern ableiten.
Biallo.at: Unterschätzen die Österreicher die Risiken für Ihre Kinder?
Svoboda: In der Regel leider ja. Denn wenn unter Vorsorge der Großteil der Österreicher einen Bausparer versteht, dann ist das kein gutes Zeichen. Auch Unfallversicherungen werden, wenn überhaupt, für Kinder zumeist mit zu niedrigen Versicherungssummen gewählt, obwohl gerade hier hohe Versicherungssummen einerseits notwendig und andererseits günstig wären.
Biallo.at: Was wären aus Ihrer Sicht die wichtigsten Vorsorgen, die Eltern für Ihre Kinder treffen sollten, um Ihre Kinder zu schützen?
Svoboda: Risikosituation, Absicherungsbedarf und Rahmenbedingungen sind von Kunde zu Kunde unterschiedlich, deshalb bieten wir allen Kunden einen individuellen Finanz-und Vorsorgeplan an, bei dem auch die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt werden. Für Kinder wichtige Themen sind auf jeden Fall die Unfallversicherung, Krankenversicherung und Pensionsvorsoge sowie eine ausreichende Absicherung der Eltern für den Fall, dass ihnen etwas zustößt.