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Kapitalmärkte
 
18.12.2010

Kapitalmärkte Was auf Anleger 2011 zukommt

Von Erwin J. Frasl
Die EZB wird den Leitzins niedrig halten. Nach dem kräftigen Renditeanstieg wird bei langfristigen Anleihen zumindest eine Konsolidierung erwartet. Steigende Inflationserwartungen helfen der Performance inflationsgeschützter Anleihen. Und der Euro scheint seine Tiefs noch nicht gefunden zu haben.
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Robert Karas, Leiter Asset Management Aktienmärkte der Schoellerbank, ortet Aufwärtsdruck für Aufwärtsdruck für die vormaligen Finanzierungswährungen Japanischen Yen und Schweizer Frankenn

Über zehn Jahre keine positive Rendite von Aktienportfolios

Über die letzten zehn Jahre konnten Anleger in breitgestreuten, globalen Aktienportfolios keine positive Rendite erreichen. Und das trotz der starken Kursanstiege seit den Tiefen des Jahres 2009. Diese Entwicklung ist wohl auch mit ein Grund, warum Anleger noch immer Anleihen bevorzugen und Aktien mit Argwohn betrachten. In den statistikfreudigen USA ist diese Entwicklung auch klar messbar. So flossen dort seit mehr als zwei Jahren enorme Summen aus den Aktienfonds ab und in Anleihenfonds hinein, so Robert Karas, Leiter Asset Management Aktienmärkte der Schoellerbank.

Erinnerung an Technologieblase

Diese extreme Entwicklung war bereits einmal festzustellen. Auch während der Technologieblase gab es in den Jahren 1998 bis 2000 ein großes Ungleichgewicht der Geldflüsse. Allerdings damals zugunsten der Aktien. Das zeigt, dass Anleger oft von der vergangenen Entwicklung geleitet werden. Aber wie waren denn damals die Voraussetzungen? Und wie sieht es heute im Vergleich dazu aus?

An der Spitze der Technologieblase notierten die Aktienmärkte mit durchschnittlichen Kurs/Gewinn-Verhältnissen von über 30. Damit wurde die Gewinnrendite im Umkehrschluss auf lediglich 3,5 Prozent gedrückt. Nur durch hohe Wachstumserwartungen war solch eine optimistische Bewertung zu rechtfertigen. Diese ist dann bekanntlich nicht eingetreten und der Aktienmarkt hat über die letzte Dekade diese Übertreibung bereinigt. Anleihen boten im Jahr 2000 mit Renditen von 6,0 Prozent und mehr eine wesentlich attraktivere Beteiligungschance.

Unterschiede zu heute

Doch heute ist die Situation eine gänzlich andere. Während sich die langen Anleiherenditen über die letzten zehn Jahre halbierten, bieten Qualitätsunternehmen mittlerweile eine so attraktive Gewinnrendite wie schon lange nicht mehr. Nur weil etwas attraktiv ist, muss das nicht heißen, dass es nicht noch attraktiver werden kann. Aber die fast umgekehrten Vorzeichen bei Anleihen und Aktien sollten zumindest jeden Anleger nachdenklich stimmen. Es finden sich bereits Qualitätsunternehmen, welche Dividendenrenditen zahlen, die jenseits der Renditen ihrer aktuell begebenen Anleihen liegen.

Qualitätsunternehmen liegen noch immer unter den Kursen von Ende 2009 bzw. April 2010. Korrekturen und stärkere Kursrückgänge aufgrund von makroökonomischen Ereignissen können nie ausgeschlossen werden. Die aktuell günstige Bewertung sollte aber ein gewisses Sicherheitspolster bieten. Wir sehen besonders interessante Kaufchancen in den Sektoren Basiskonsumgüter, Gesundheit, Informationstechnologie, Telekommunikation und Versorgung. Auch in anderen Sektoren sind die qualitativ hochwertigsten Unternehmen oft noch immer die günstigsten.

Ein stärkerer Rückgang im Jahr 2011 würde die Bewertungen in diesem Segment sogar von günstig auf billig drücken. Natürlich kann ein weiterer wirtschaftlicher Rückschlag auch das fundamentale Gerüst dieser Aktien erschüttern. Dennoch baut die Schoellerbank hier langfristig auf einem wesentlich solideren und robusteren Fundament als noch vor zehn Jahren.

Wenig Handlungsbedarf sieht Karas nach wie vor im Bereich Finanzwesen. Sowohl der Banken- als auch der Versicherungsbereich stehen mit Basel III bzw. Solvency II in den nächsten Jahren vor regulatorischen Herausforderungen. Während strengere Kapitalvorschriften eines der vordergründigen Ziele sind, werden sich Investoren mit hoher Wahrscheinlichkeit an die aktuell niedrigeren Bewertungsniveaus gewöhnen müssen. Denn über das Mehr an Eigenkapital in der Bilanz werden die Eigenkapitalrenditen automatisch fallen, was sich insbesondere auf die Bewertungen auf Buchwertbasis negativ auswirkt.

Die Entwicklung von Rohstoffen und Rohstoffaktien

Rohstoffe und Rohstoffaktien legten über die zweite Jahreshälfte 2010 ordentlich zu. Eine gewisse Korrektur dieser Anstiege im Jahr 2011 wäre kaum überraschend, so Karas. Dennoch sollte dieser Sektor ein fixer Bestandteil eines Gesamtportfolios sein und damit ein weiteres Standbein, auf dem ein ausgewogenes Portfolio aufgestellt ist. Innerhalb des Rohstoffbereiches hat die Schoellerbank den Bereich Gold und Edelmetalle mit ca. einem Drittel übergewichtet. Trotz des fulminanten Anstieges des Goldpreises im Jahr 2010 bleibt dieser Teil ein wichtiger Bestandteil. Gerade bei einem „Abwertungskrieg“ der großen Währungsblöcke bleibt bei vielen Anlegern Gold als einsamer Krisengewinner übrig.

Ein weiteres langfristiges Argument der Assetklassen ist die Verknappung einiger wichtiger Rohstoffe. Dieses Thema ist, abhängig von der aktuellen Wirtschaftslage, einmal stärker und einmal schwächer im Fokus der Anleger. Unserer Meinung nach wird die Verknappungstendenz bei einigen Rohstoffen trotz der Innovationskraft der Menschen langfristig anhalten und daher immer stärker ins Bewusstsein der Anleger rücken.
 

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