Christian Kraus: Selbstverständlich haben auch Privatanleger die Möglichkeit, von den Preisentwicklungen an den Rohstoffmärkten zu profitieren. Neben der Möglichkeit des physischen Erwerbs wie z.B. Gold und Silber in Form von Barren oder Dukaten gibt es auch verschiedenste Veranlagungsprodukte, die an die Rohstoffentwicklung gekoppelt sind.
Biallo.at: Welche Anlage-Möglichkeiten gibt es für durchschnittliche Anleger in Österreich an der Wertentwicklung der Rohstoffe teilzunehmen?
Kraus: In Österreich hat man die Möglichkeit, mittels Veranlagung in Fonds und Zertifikaten von der Entwicklung der Rohstoffpreise zu partizipieren.
Biallo.at: Ab welcher Anlage-Summe kann man mitmachen?
Kraus: In der Regel gibt es keine Minimum-Anlagesumme. Aus wirtschaftlichen Gründen (Mindestspesen) ist es jedoch ratsam, erst ab einer Veranlagungssumme von 1.000 Euro entsprechende Investments zu tätigen.
Biallo.at: In welche Rohstoffe soll man wie investieren?
Kraus: Generell empfehlen wir, in Rohstoffkörbe zu veranlagen. So erreicht man eine sehr breite Streuung. Veranlagungen in einzelne Rohstoffe wie Gold sind sehr spekulativ bzw. mit hohem Risiko verbunden. Wir empfehlen aktuell unseren neuen Fonds „Rohstoff Trend“. Der Fonds wird auf quantitativer Basis gemanagt. Es werden stets die trendstärksten Märkte in den Fonds aufgenommen bzw. gehalten. Die Zeichnungsfrist läuft vom 1.4. bis 31.5. Fondsbeginn ist der 1. Juni 2010. Der Fonds kann auch nach Ablauf der Zeichnungsfrist gekauft werden.
Biallo.at: Mit welchen Zusatzkosten wie Spesen muß man bei derartigen Geldanlagen rechnen?
Kraus: Bei Investmentfondsveranlagungen ist einmalig bei Erwerb ein Ausgabeaufschlag ca. 4,0 Prozent zu entrichten. Für die Managementleistung wird jährlich eine Gebühr von ca. 1,0 Prozent verrechnet. Bei Zertifikaten wird entweder ebenfalls ein Ausgabeaufschlag oder die herkömmlichen Transaktionsspesen (bei Kauf und Verkauf) analog zu Aktienveranlagungen verrechnet. Für die Verwahrung der Wertpapiere wird eine Depotgebühr von ca. 0,2 Prozent + MWSt. verrechnet.
Rohstoffe als Anlagechance
Das sollten Sie beachten
Inflation und Steuer greifen Ersparnisse an
Gehören Sie noch zu den Gewinnern?
Kraus: Rohstoffpreise sind in der Regel sehr volatil bzw. unterliegen starken Kursschwankungen. Dies wurde speziell in den letzten zwei Jahren unter Beweis gestellt. Hauptrisiko ist die Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten. Da die Rohstoffpreise fast ausschließlich in US-Dollar notieren, existiert für Euro-Investoren zusätzlich ein Währungsrisiko.
Biallo.at: Wie Kann man sich gegen diese Risiken absichern?
Kraus: Ich denke, man sollte die Risiken von Rohstoffveranlagungen nicht absichern, sondern diese Veranlagungsform dazu nutzen, um wiederum Inflationsrisiken abzusichern. Dies ist historisch betrachtet immer gut gelungen. Grund sind die Energie-Rohstoffe Erdöl und Erdgas, die einen starken Einfluss auf die Inflationsentwicklung haben.
Biallo.at: Spareinlagen sind bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Gibt es auch Sicherheiten für Wertpapier-Besitzer?
Kraus: Die höchste Sicherheit bieten Investmentfonds. Diese haben in Österreich eine Sonderstellung. Laut Paragraf 1 des Investmentfondsgesetzes handelt es sich bei Investmentfonds um Sondervermögen, wodurch sie besonders geschützt sind. Das Vermögen wird nur treuhändisch verwaltet und bleibt auch im Fall einer Insolvenz der Bank im Eigentum des Anteilsinhabers.