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Inflationsgefahr
 
30.12.2009

Inflationsgefahr Zentralbanken und Regierungen müssen gegensteuern

Von Erwin J. Frasl
Milliarden Euro wurden in den vergangenen Monaten weltweit in die Wirtschaft gepumpt, um die Krise zu bekämpfen. Das weckt die Angst vor Inflation. Wenn Zentralbanken und Regierungen aber rechtzeitig handeln, ist die Inflationsgefahr weiterhin gering, so das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung.
Die Gefahr einer nachhaltigen Beschleunigung der Inflation durch die expansive Geld- und Fiskalpolitik im Zuge der weltweiten Rezession erscheint gering, meint das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo). Allerdungs nur dann, wenn die Zentralbanken die
Geldbestände mit dem Abklingen der Krise rasch genug verringern, die Regierungen glaubwürdige Maßnahmen zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen vorlegen und damit die langfristigen Inflationserwartungen auf niedrigem Niveau verankert bleiben.

 

Angst vor Geldentwertung

Als Folge der schwersten Rezession seit der "Großen Depression" keimte die Angst vor einer Deflation auf. Der gegenüber dem Vorjahr starke Rückgang der Inflationsrate im Jahr 2009 war jedoch nicht auf Preissenkungen in vielen verschiedenen Gütergruppen zurückzuführen, sondern nach dem Platzen der Rohstoffpreisblase im Sommer 2008 in erster Linie auf den Verfall der Preise von Mineralölprodukten, so Mag. Josef Baumgartner, Experte des Instituts für Wirtschaftsforschung. Gemessen an der Kerninflationsrate ist weder für
die USA noch für den Euro-Raum eine Deflation festzustellen, für beide Währungsräume dürfte die Kerninflationsrate 2009 etwa 1,5 bis 1,75 Prozent betragen.

Preisauftrieb durch Agrar- und Energierohstoffe

Die Wirtschaft wird sich in den Jahren 2010 und 2011 bei noch wenig ausgelasteten Produktionskapazitäten erst allmählich erholen, und weder von der Nachfrage- noch von der Lohnentwicklung geht ein Inflationsdruck aus, so das Wifo. Mittelfristig dürfte sich ein stärkerer
Preisauftrieb durch das Anziehen der Nachfrage nach Agrar- und Energierohstoffen (insbesondere nach Mineralöl) bei einer Stagnation oder lediglich verhaltenen Zunahme des Angebotes ergeben, meint das Wifo.

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Staatsverschuldung als Inflationsgefahr

Aufgrund der deutlichen Ausweitung der Staatsverschuldung in den USA und im Euro-Raum (2008 bis 2011 plus fünf bzw. plus 19 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) sowie der Zentralbankgeldbasis (in der zweiten Jahreshälfte 2008 in den USA plus 100 Prozent und im Euro-Raum plus 13 Prozent) wird vor der Gefahr einer mittel- bis langfristig hohen bis sehr hohen Inflation gewarnt. Wenn eine glaubwürdige Fiskalpolitik die Ein- und Ausgabenseite des Staatshaushalts konsolidiert, sollte der öffentliche Schuldenstand mittel- bis langfristig keine steigenden Inflationstendenzen auslösen.

Geldangebot muss wieder verringert werden

Den Institutionen der Geldpolitik obliegt es, die im Zuge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise massiv zugeführte Liquidität dem Finanzsystem rechtzeitig zu entziehen, sobald der
Interbankengeldmarkt wieder zu funktionieren beginnt, so das Wifo. Dadurch kann verhindert werden, dass der kurzfristige Anstieg der Geldbasis über den Geldschöpfungsprozess der Geschäftsbanken in einem langfristigen deutlichen Anstieg des Geldangebotes mündet, der langfristig auch einen monetären Inflationsdruck auslösen könnte.

Da in der gesamtwirtschaftlichen Preisbildung die Inflationserwartungen der Wirtschaftsakteure eine wichtige Rolle spielen, liegt es nicht zuletzt in den Händen der Geld- und Fiskalpolitik dafür zu sorgen, dass diese Erwartungen durch eine glaubwürdige, stabilitätsorientierte Wirtschaftspolitik auf niedrigem Niveau verankert bleiben, mahnen die Wirtschaftsforscher. Die Gefahr einer "self-fulfilling prophecy", dass aus erwarteter Inflation eine tatsächliche Inflation
entsteht, kann dadurch verhindert werden.

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