Die Kärntner Hypo Group Alpe Adria (HGAA) wird heuer voraussichtlich "deutlich mehr als eine Milliarde" Euro Verlust verkraften müssen. Damit wird das Unternehmen auch in diesem Jahr der Republik Österreich keine Zinsen für die bereits erhaltene Staatshilfe bezahlen können. Die Bank hatte im Dezember 2008 bereits 900 Millionen Euro Partizipationskapital erhalten. Zinszahlungen dafür blieben bisher wegen der Verluste aus.
Tochter Kärntner Hypo Alpe-Adria-Bank AG
Eine Tochtergesellschaft der Hypo Group Alpe Adria ist die Kärntner Hypo Alpe-Adria-Bank AG. Auf sie gehen 200 Millionen der einen Milliarde Euro Verluste. Die Hypo Alpe-Adria-Bank AG ist nur in Österreich tätig. Ausgehend von Kärnten hat die Bank auch Standorte in Wien, Salzburg, Linz und Innsbruck. Nach Angaben des Unternehmens ist aber keine weitere Aufnahme von Staatskapital geplant, vielmehr soll die Zufuhr von Kapital durch die Eigentümer erfolgen.
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2010 soll wieder Gewinne bringen
"Der Schirm steht nach wie vor allen offen, die darum ansuchen", sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. "Es ist Sache der Hypo, wenn sie glaubt, Bedarf zu haben." Vizekanzler Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) hat sich bereits Anfang dieser Woche für eine Verlängerung des Bankenhilfspakets, das mit Jahresende ausläuft, bis 2010 ausgesprochen.
Aktuell sind derzeit die Wirtschaftsprüfer von Price, Waterhouse & Cooper dabei, ein vom Vorstand der Hypo Group Alpe Adria in Auftrag gegebenes "Asset Screening" durchzuführen. Die Durchleuchtung der Kreditvergaben der Bank förderte offenbar die Notwendigkeit einer kräftigen Erhöhung der Risikovorsorgen zutage.