Test bei C-Quadrat, Erste Bank, Raiffeisen Wien, Superfund und Volksbank Wien
Die Arbeiterkammer hat eine Mystery Shopping Erhebung über den Ankauf von fünf Hedgefonds bei sieben Wiener Finanzinstituten durchgeführt – konkret bei C-Quadrat, Erste Bank, Raiffeisen, Superfund und Volksbank Wien. Das Ergebnis zeigt: Die Produkte sind sehr unterschiedlich, vor allem bei Vertragsmodalitäten und Spesen. Die Spesen sind vielfältig und teuer. So können die Ausgabe- oder Kaufspesen bis zu fünf Prozent betragen. Sonstige Spesen für die Verwaltung zwischen zwei und sechs Prozent pro Jahr, die dem Fondsvermögen angelastet werden, sowie Performance- oder Erfolgsgebühren können bis zu 30 Prozent des Gewinns betragen.
Hinter den Hedgefonds verbergen sich unterschiedliche Produkte. Die Bandbreite der Produktinhalte reicht von Fonds nach luxemburgerischen Recht bis hin zu Dachfonds österreichischer Prägung. Wie die Hedgefonds das Geld veranlagen, ist allerdings nur schwer feststellbar. In den Verkaufsgesprächen blieben die konkreten Aktivitäten und Geschäfte der einzelnen Fonds zumeist unerwähnt. Auch der Blick in die Emissionsprospekte der untersuchten Hedgefonds bringt oft nicht die nötige Klarheit, was die genauen Transaktionen des Fonds anbelangt. „Die Veranlagungsrichtlinien sind oft wenig konkret ausformuliert, aber auch die Risiken sind teilweise nicht ausführlich genug beschrieben“, kritisiert Prantner. „Dass ein Teil- oder Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich ist, ist etwa im Emissionsprospekt eines großen Hedgefonds nur dürftig erläutert.“
Dichtung und Wahrheit der Hedgefonds-Informationen
Besprochenes weicht oft von den Prospekten ab. Ein Beispiel: In einem Beratungsgespräch hieß es, dass „80 Prozent des Kundenvermögens in bar“ vorhanden sei. Dieser genannte Wert konnte in den Anlagerichtlinien der Unterlagen nicht gefunden werden. Diskrepanzen bei den Informationen zeigen sich auch bei unterschiedlichen Spesenangaben sowie zur empfohlenen Behaltedauer: Im Beratungsgespräch empfahl der Berater den Hedgefonds sechs Jahre zu halten. Im Emissionsprospekt standen mindestens drei Jahre und im Werbefolder waren fünf Jahre angegeben.