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Gerhard Popp, FinanzOnline
 
24.06.2012

Im Interview Gerhard Popp, FinanzOnline So kommt das Finanzamt zu den Steuerbürgern

Von Erwin J. Frasl
Biallo.at sprach mit dem Leiter der Sektion V des Bundesministeriums für Finanzen, Mag. Dr. Gerhard Popp, was FinanzOnline an Leistungen für den Steuerbürger bereits bieten kann.
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Sektionschef Mag. Dr. Gerhard Popp Leiter der Sektion V – IT, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Finanzen: "Wer in Österreich steuerpflichtig ist, kann FinanzOnline natürlich auch im Ausland nutzen.

Biallo.at: Sie bieten als Finanzbehörde den Bürgern auch Möglichkeiten, Amtswege in Steuerangelegenheiten per FinanzOnline zu erledigen. Welche konkreten Voraussetzungen muss ein Kunde erfüllen, um FinanzOnline nutzen zu können?

Gerhard Popp: Mit FinanzOnline kommt das Amt zu den Bürgerinnen und Bürgern. Alle, die in Österreich steuerpflichtig und mindestens 14 Jahre alt sind, können sich anmelden. Der Weg zum Finanzamt kann mit FinanzOnline per Mausklick bequem von zu Hause, rund um die Uhr im Internet erledigt werden. Bereits mehr als drei Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen die Vorteile dieses mehrfach ausgezeichneten E-Government-Services.

Biallo.at: Welche „Amtswege“ können Bürger bereits per FinanzOnline erledigen?

Popp: Bürgerinnen und Bürger können FinanzOnline insbesondere für die Übermittlung des Steuerausgleiches verwenden. Beim Ausfüllen und Absenden der elektronischen Arbeitnehmer/innenveranlagung werden sie durch eine umfassende Online-Hilfe bzw. ein E-Learning-Programm unterstützt. Vorteile sind die im Regelfall raschere Bearbeitung, die Sofortberechnung der voraussichtlichen Steuer und die Möglichkeit zur elektronischen Bescheidzustellung. Darüber hinaus können der aktuelle Bearbeitungsstand im elektronischen Steuerakt eingesehen, das aktuelle Steuerkonto abgefragt und die persönlichen Daten geändert oder beispielsweise Anträge auf Rückzahlung und Familienbeihilfe gestellt werden.

Biallo.at: Wie bekommt man eine Berechtigung, FinanzOnline zu nutzen? Per Post, per digitaler Signatur, nur in einem Finanzamt?

Popp: Bevor man in FinanzOnline einsteigen kann, muss man sich einmalig für das Verfahren anmelden. Dies ist für die eindeutige Identifizierung notwendig. Eine kostenlose Registrierung ist online bzw. bei allen Finanzämtern möglich. Der Zugang zu FinanzOnline kann dann auch mittels Handy-Signatur erfolgen. Das Handy kann dazu bei jedem Finanzamt oder über FinanzOnline freigeschalten werden.

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Biallo.at: Wie sehen für einen Bürger die einzelnen konkreten Schritte zum Start von FinanzOnline aus?

Popp: Bürgerinnen und Bürger können sich unter www.finanzonline.at anmelden. Dafür müssen sie einfach ihre Zugangskennungen (Teilnehmer-Identifikation, Benutzer-Identifikation und PIN) eingeben. Auch das Handy kann als Schlüssel für FinanzOnline verwendet werden. Das Prinzip ist ähnlich dem des E-Banking. Die Anmeldung erfolgt mittels Zugangskennung (Handynummer) und Passwort. In der Folge wird ein TAN-Code mittels SMS an das Handy übermittelt. Nach erfolgter Anmeldung kann die Arbeitnehmer/innenveranlagung – am gewohnten Formular – zuhause am Computer ausausgefüllt und die Daten per Mausklick schnell und sicher an das Finanzamt übermittelt werden.

Biallo.at: Ist FinanzOnline nur für Österreich gedacht oder kann es von österreichischen Steuerpflichtigen auch von außerhalb Österreichs genutzt werden?

Popp: Wer in Österreich steuerpflichtig ist, kann FinanzOnline natürlich auch im Ausland nutzen. Und auch "ausländische Unternehmer/innen" können an FinanzOnline teilnehmen. Unternehmer/innen ohne inländischen Wohnsitz bzw. ohne Betriebsstätte in Österreich können die Anmeldung persönlich bei einem Finanzamt mit allgemeinem Aufgabenkreis durchführen.

Biallo.at: Mit welchen Sicherungssystemen arbeitet FinanzOnline, damit die Daten der Steuerbürger geschützt bleiben?

Popp: Bei der Erstellung des Sicherheitskonzepts für FinanzOnline haben wir größten Wert auf höchstmöglichen Schutz gelegt. Unter anderem setzen wir für eine gesicherte Datenübertragung das derzeit modernste Verschlüsselungsverfahren (SSL-Verschlüsselung) ein und verwenden zum Schutz der Daten die neuesten Technologien. Zusätzlich werden unsere Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig durch unabhängige Dritte überprüft.

Biallo.at: Wie sollten sich die Bürger schützen, die Ihr FinanzOnline nutzen, um auf keine Betrüger hereinzufallen?

Popp: Wie bereits erwähnt arbeiten wir mit den neuesten Technologien, um sowohl die FinanzOnline-Anwender/innen als auch uns zu schützen. Ganz allgemein sollten bei der Nutzung des Internets aber einige Grundregeln eingehalten werden: Zugangskennungen sollten sicher aufbewahrt werden – keinesfalls auf dem Rechner. Die besten Sicherheitssysteme sind wertlos, wenn geheime Zugangsdaten an Dritte weitergegeben werden. Passwörter sollten möglichst sicher sein. Software sollte stets nur von der Hersteller-Website auf den Rechner geladen werden. Der Browser sollte so eingestellt sein, dass Software nur nach ausdrücklicher Zustimmung installiert werden kann. Darüber hinaus sollte darauf geachtet werden, dass die neueste Browserversion installiert ist und diese auch laufend aktualisiert wird. Es empfiehlt sich außerdem der Einsatz eines aktuellen Virenscanners und einer Personal Firewall.

Biallo.at: Wieweit kann FinanzOnline auch mit Smartphones genutzt werden?

Popp: Natürlich kann FinanzOnline auch auf jedem Smartphone mit Internetzugang genutzt werden. Zusätzlich arbeiten wir derzeit an der Entwicklung einer FinanzOnline App, die vorerst den sicheren Einstieg und die wichtigsten Abfragefunktionen wie z.B. den elektronischen Steuerakt, das Steuerkonto und die DataBox – den elektronischen Postkasten von FinanzOnline ¬– beinhalten wird.

Sektionschef Mag. Dr. Gerhard Popp

... leitet seit September 2009 die Sektion V – IT, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit – des Bundesministeriums für Finanzen. Von 1991 bis 2009 war der studierte Jurist, Germanist und Historiker stellvertretender Leiter der Präsidialsektion im Landwirtschaftsministerium und Pressesprecher des Ressorts. Als Vertreter des Finanzministeriums ist er Aufsichtsratsvorsitzender der BBG, Aufsichtsrat der Bundesrechenzentum GmbH, Mitglied des Kompetenzzentrums Internetgesellschaft sowie Präsident des Zentrums für sichere Informationstechnologie (A-SIT).

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