Vielerorts greift der Magerzins um sich. Erfahren Sie, mit welchen Strategien es dennoch mit dem langfristigen Vermögensaufbau klappt.
Auch die ersten Monate dieses Jahres stehen im Zeichen von Sparzinssenkungen. Der Austria-Sparindex für Tagesgeld ging in letzter Zeit deutlich zurück. Gleiches gilt für das Festgeld, das nun im Mittel bei 0,71 Prozent liegt. Sehr wohl gibt es allerdings auch positive Ausreißer. So etwa die Tagesgeldkonten der Deniz Bank oder etwa der DKB, die mit 1,15 bzw. 1,05 Prozent der Konkurrenz die Rücklichter zeigen. Erstere zeigt sich ebenfalls beim Festgeld stark und überweist bei einjähriger Laufzeit immerhin noch 1,60 Prozent – mehr als doppelt so viel wie der Branchendurchschnitt.
Goldene Regeln für den Vermögensaufbau
1. Zinsen vergleichen:
Wollen Sie Ihr Kapital vermehren, sollten Sie verschiedene Bank-Angebote vergleichen. Dabei hilft beispielsweise der Vergleichsrechner von Biallo, der tagesaktuell die Zinsangebote einer Vielzahl von Bankhäusern zeigt und darüber hinaus über die Einlagensicherung der einzelnen Anbieter informiert. Das kann von Bedeutung sein, damit im schlimmsten Fall auch kein Cent verloren geht.
2. Kapital streuen:
Nicht alle Eier in einen Korb legen, lautet die zweite Grundregel. Wer nicht alles auf ein Pferd setzt, sondern sein Vermögen aufteilt, minimiert Risiken und erhöht gleichzeitig Gewinnchancen. „Die Verteilung über unterschiedliche Assetklassen und Märkte erhöht langfristig die Sicherheit“, unterstreicht Jens Erhardt, Chef der DJE Kapital AG. Der Experte rät derzeit zu Aktien, Anleihen und Immobilien. Zur Flexibilität könne ein Teil des Geldes auf Tagesgeldkonten geparkt werden. Erhardt sieht aktuell in der Aktie das größte Potential. Aber auch hier gelte es, „Papiere aus verschiedenen Regionen und Branchen zu mischen“. Anleihen und Immobilien verleihen dem Depot einen Anker.
3. Depot absichern:
Um sich gegen Kursrückschläge abzusichern, sollten Wertpapiere-Fans ihre Anteilsscheine absichern. Eine einfache Lösung sind hier sogenannte Stopp-Limits: Fällt der Kurs unter eine festgelegte Schwelle, werden die Wertpapiere automatisch veräußert. Gewiefte Investoren ziehen die Stopp-Loss-Marke bei steigenden Kursen nach. Auf diese Weise bleibt dem Anleger im Falle eines Aktiencrashs in jedem Fall ein Gewinn übrig. Hat die entsprechende Aktie bisher noch kein Kursplus verzeichnen können, kann der Anleger zwar mit einem Verkaufslimit einen Verlust einfahren, schützt sich allerdings gegen weitere Kursverluste oder gar einen Totalverlust. Damit eine Aktie nicht voreilig verkauft wird, wird das Verkaufslimit in der Regel zehn bis 15 Prozent unter dem jeweiligen Höchstkurs der Aktie gesetzt.
4. Die richtigen Standbeine wählen:
Wer nicht weiß, auf welche Aktien oder Anleihen er setzen soll, kann beide Anlagegattungen in einem Investmentfonds zusammenführen. Mischfonds bieten hierfür den geeigneten Rahmen. Traditionelle Mischfonds kombinieren Aktien, Anleihen und Geldmarktprodukte. Die Aktienquote bestimmt dabei maßgeblich das Risikoprofil des Fonds. Ist der Aktienanteil weniger als ein Drittel, spricht man von einem defensiven, investiert das Management die Hälfte der Gelder in Aktien, ist von einem ausgewogenen Fonds die Rede. Bei einem bis zu 70-prozentigen Aktienanteil steht das Wort chancenorientiert im Verkaufsprospekt. Je nach Marktsituation schichten Fondsmanager um.
5. Immobilien kaufen:
Immobilieneigentum sollte fester Bestandteil einer jeden Vermögensbildung und -sicherung sein. Das Eigenheim oder die vermietete Wohnung unterliegen nicht den Launen der Kapitalmärkte. Zudem kommt die Tatsache, dass Betongold einen angemessenen Schutz gegen Inflation bietet. Die langfristige Wertentwicklung bewegt sich auf Augenhöhe mit der Teuerungsrate. Gleiches gilt für die Höhe der Mieteinnahmen. Die Wertsteigerung von Grundstücken sowie Häusern selbst sorgt über die Jahre für steten Vermögenszuwachs.
6. Sicherer Hafen:
Droht eine Krise oder ist sie bereits akut, ist der Ruf nach Gold fast schon ein Naturgesetz. So auch im Jahr 2008, als die Finanzmarktkrise Realität wurde: Im Frühjahr des gleichen Jahres erreichte der Preis für eine Feinunze zum ersten Mal die Marke von 1.000 US-Dollar. Damit hatte es sich innerhalb von zwei Jahren im Wert verdoppelt. Im Herbst 2011 raste der Preis für das Edelmetall auf mehr als 1.900 US-Dollar, was zu einer weiteren Verdopplung führte. In diesen Regionen bewegt sich der Goldpreis heute nicht mehr, er konsolidiert derzeit. Anleger, deren Anlagehorizont langfristig ausgerichtet ist, nutzen die gefallenen Preise für den Einstieg. Verbraucherschützer raten jedoch dazu, nur einen geringen Teil des eigenen Vermögens in das begehrte Edelmetall zu investieren, da der Preis nicht stabil ist.