Mit der Normalisierung des volkswirtschaftlichen Umfeldes nehmen die Risiken für Renditeanstiege bei Staatsanleihen zu. Die Inflationsraten haben den Tiefpunkt überschritten und viele Wirtschaftsindikatoren sind solide. Damit sind auch die tiefen Leitzinsniveaus in immer wenigen Teilen der Welt gerechtfertigt, so ERSTE-SPARINVEST-Geschäftsführer Heinz Bednar. Innerhalb der Eurozone wird es auf kurze Sicht zu keiner Insolvenz aufgrund einer Liquiditätskrise kommen. Die Peripherieländer reduzieren die Budgetdefizits und die Schutzschirme sind aktiv. Auf mittlere Sicht bleibe das Restrukturierungsrisiko für einige Länder allerdings erhöht. D.h., die Peripherie-Staatsanleihen werden weiterhin eine hohe Volatilität aufweisen.
Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus auf dem Geldmarkt und der Gefahr von Renditeanstiegen bei Staatsanleihen stehenn Unternehmensanleihen, insbesondere High Yield Anleihen sowie Anleihen aus den Emerging Markets (inklusive Zentral- und Osteuropa) nach wie vor im Mittelpunkt der favorisierten Anleihenklassen der ERSTE-SPARINVEST. Für Unternehmensanleihen sprechen laut Bednar das kräftige Wirtschaftswachstum, die niedrigen Ausfallsraten und die guten Fundamentaldaten der Unternehmen im Hinblick auf Gewinne, Verschuldungsgrad und Bargeldreserven. Anleihen der Emerging Markets profitieren vor allem von der Verbesserung der Kreditwürdigkeit der Volkswirtschaften, der Aufwertungsfantasie der Währungen, den ebenfalls guten Unternehmensdaten sowie den hohen Kapitalzuflüssen.
Aktien global attraktiv bewertet
An den Aktienmärkten hat sich der Aufwärtstrend im Herbst 2010 fortgesetzt. Bis dahin verfolgten die Märkte einen Seitwärtstrend. Global betrachtet seien Aktien mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14,3, einer Dividendenrendite von 2,7 Prozent und einem Preis/Buchwertverhältnis von 1,9 attraktiv bewertet, so Bednar. 2011 rechne die ERSTE-SPARINVEST mit einem Gewinnwachstum der Unternehmen von durchschnittlich 14,9 Prozent. Der Aufwärtstrend bleibe mittel- bis langfristig intakt. Kurzfristig sei jedoch etwas Vorsicht angebracht, da viele Börsen-Indizes ohne Unterbrechung stark gestiegen seien und die Marktstimmung überoptimistisch sei. In gemischt veranlagenden Fondsportfolios betrage der Aktien-Investitionsgrad (auf einer Skala von 0-100 Prozent) derzeit 92 Prozent. Am attraktivsten befindet Bednar US-amerikanische und japanische Werte, gefolgt von europäischen und Aktien der Emerging Markets.
Investoren halten 160 Milliarden Euro für Anlagen parat
Die abnehmende Risikoaversion schaffe auch ein positives Umfeld für Aktien aus Zentral- und Osteuropa, ergänzt ESPA-Geschäftsführer Franz Gschiegl. Titel aus Russland und der Türkei würden derzeit mit einem deutlichen Bewertungsabschlag zu den globalen Aktienbörsen handeln. Zudem näherten sich die Rohöl- und Gaspreise dem hohen Vorkrisenniveau, wovon insbesondere Energie- und Rohstofftitel profitierten. "Rohstoffe bleiben wegen der steigenden Nachfrage, der konjunkturellen Verbesserung und der Möglichkeit zum Inflationsschutz auch 2011 ein wichtiger Bestandteil von Alternativen Investmentfonds", so Gschiegl.
Österreichische Investoren halten derzeit Cash-Bestände in Höhe von rund 160 Milliarden Euro, die für Investments bereit stehen. 25 Prozent dieses Volumens könnte laut ERSTE-SPARINVEST-Geschäftsführer Franz Gschiegl in den nächsten Jahren in Fonds übertragen werden.
