Bei einer einseitigen Betrachtungsweise wird gerne übersehen, dass viele Spekulationen nicht aufgehen und Verluste eingefahren werden. Solange die Verluste nicht unbeteiligten Dritten oder der Allgemeinheit „umgehängt“ werden, ist dagegen nichts einzuwenden.
Spekulanten und Aktien
Am Aktienmarkt suchen Spekulanten unterbewerte Aktien oder verkaufen ihrer Ansicht nach überbewertete Wertpapiere. Damit leisten sie einen Beitrag zum Funktionieren der Märkte und zur Vermeidung von Übertreibungen. So weit, so gut die Theorie wie es sein sollte.
Doch „im Trüben lässt es sich gut fischen“: an diese Volksweisheit wird man erinnert, wenn durch Stimmungsmache die Kurse in die eine oder andere Richtung beeinflusst werden. Anleger werden verunsichert und nervös, es besteht die Gefahr, dass sich Anleger zu emotionalen Entscheidungen hinreißen lassen, die man kurze Zeit später bereut.
Ein Aktionär, der ein Unternehmen langfristig begleitet, sollte am besten das tägliche Kursblatt meiden und sich in erster Linie an den fundamentalen Daten wie Umsatzentwicklung, Gewinn je Aktie oder Buchwert je Aktie orientieren. Der Besuch einer Hauptversammlung, wo er sich einen persönlichen Eindruck vom Management verschaffen kann und Informationen aus erster Hand erhält, ist den vielen mehr oder wichtigen Informationen und Expertenmeinungen der Vorrang zu geben.
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Das Management von Spekulanten
Eine Gefahr besteht, wenn sich das Management von Spekulanten, die mit ihren Methoden oft nicht sehr zimperlich sind, treiben lässt. Die Unternehmensleitung muss dem langfristigen Wohl des Unternehmens verpflichtet sein und darf sich nicht aus Angst vor einer Nicht-Verlängerung des Vorstandsmandats oder durch Versprechen von Bonifikationen bzw. durch aggressive juristische Manöver von aktiven Aktionärsminderheiten zu Entscheidungen zum Nachteil für die treue, schweigende Mehrheit hinreißen lassen.
Dabei geht es um Dividendenpolitik, Rückkauf eigner Aktien, M & A-Transaktionen, Personalentscheidungen, Investitionspolitik. Das Klima wurde in den letzten Jahren wesentlich rauer. Heute versuchen Spekulanten beinhart mit allen ihnen zu Verfügung stehenden Mitteln ihre Ziele zu erreichen, ohne Rücksicht auf die langfristig orientierten Aktionäre. Zwar ist nicht jeder Hedgefonds eine Heuschrecke, aber die Zahl der aggressiven Spekulanten, die beim Einsatz ihrer Mittel „über Leichen gehen“, werden immer mehr und können sehr wohl eine Gefahr für die treuen Aktionäre darstellen.
... ist Präsident des Interessenverbandes für Anleger "IVA". Der IVA ist eine unabhängige Interessenvertretung für private Minderheitsaktionäre und Anleger gegenüber dem Gesetzgeber, Mehrheitsaktionären, Vorstand, Aufsichtsrat und Abschlussprüfern. Weiter ist Rasinger Honorarprofessor für Betriebswirtschaft sowie Aufsichtsrat bei Wienerberger, Erste Group Bank AG und CEE Immobilien Development AG.