Lieferanten von Strom und Gas geben Preissenkungen oft nur zögerlich oder gar nicht an die Konsumenten weiter. Das zeigt eine aktuelle Studie der Österreichischen Energieagentur (AEA) im Auftrag der Arbeiterkammer bei 14 Strom- und elf Gasanbietern zwischen Juli 2008 und Juni 2010. Verglichen wurde die Entwicklung der Strom- und Gaspreise für Haushalte mit den Großhandelspreisen (ÖSPI und ÖGPI). Überprüft wurden die reinen Arbeitspreise, also etwa ohne Rabatte oder Netz, für einen Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden für Strom und 15.000 Kilowattstunden für Gas.
Während der Großhandelspreisindex für Strom (ÖSPI) von Juli 2008 bis Juni 2010 um mehr als ein Fünftel gefallen ist, stiegen die Strompreise für die Haushalte (EPI) im gleichen Zeitraum durchschnittlich um 5,5 Prozent. Nur die Kärntner (KELAG und Energie Klagenfurt) und steirischen Energieversorger (STEWAG-STEG und Energie Graz) haben ihre Preise nicht angehoben, wie die Studie der Österreichischen Energieagentur (AEA) im Auftrag der Arbeiterkammer zeigt.
Anbieter | Preiserhöhung in Prozent |
Energie AG | 28,00 |
Linz AG | 27,8 |
Verbund | 21,7 |
EVN | 21,6 |
Wien Energie | 18,60 |
Innsbrucker Kommunalbetriebe | 9,70 |
BEWAG | 9,60 |
TIWAG | 6,70 |
(durchschnittlicher Jahresverbrauch: 3.500 Kilowattstunden; Energiepreise ohne Steuern, Rabatte, Netzkosten; Juli 2008 bis Juni 2010)
Auffallend, so die Studie: Die Preissteigerungen bis Jänner 2009 an der Strombörse (EEX Leipzig) wurden an die Haushalte weitergegeben. Seit Juni 2009 fallen die Großhandelspreise, was allerdings die Stromlieferanten bis jetzt „kalt ließ“. So zahlt ein Haushaltskunde der oberösterreichischen Energie AG für seinen durchschnittlichen Jahres-Stromverbrauch (3.500 Kilowattstunden) heuer um 63 Euro mehr als noch vor zwei Jahren.