Nach der absehbaren Zinswende in den USA sind stark einbrechende Vermögenspreise zu erwarten.
Egal ob Anleihen, Immobilien oder Aktien - Vermögensbesitzer konnten sich in den letzten Jahren weltweit über steigende Preise freuen. Allen voran zeigt sich das an der Entwicklung des führenden US-Aktienindex S&P 500, der sich seit seinem Tiefpunkt im März 2009 von weniger als 700 Punkten bis zuletzt auf knapp 2.100 Punkte verdreifacht hat. Verdreifacht haben sich in diesem Zeitraum aber auch der deutsche DAX, der britische FTSE 100 und der Eurostoxx600, während sich auch die Immobilienpreise weltweit nach oben bewegt haben. Als wichtigster Grund für diesen globalen Anstieg der Vermögenspreise gilt die lockere Geldpolitik der USA, der ähnlich expansive Maßnahmen der EZB, der Bank of England und der japanischen Notenbank gefolgt waren.
Überall Finanzblasen
Dank der weltweiten Nullzins-Politik wurde zwar ein Absturz der globalen Konjunktur im Ausmaß der 1930er Jahre vermieden, die Kehrseite der Medaille ist jedoch das Aufblühen einer Reihe von Finanzblasen, die nur auf einen Anlass warten, um zu platzen.
So sind US-Technologie-Aktien bald so hoch bewertet wie am Höhepunkt des New-Economy-Booms der späten 1990er Jahre. So erreicht Google nach guten Geschäftszahlen einen Aktienkurs von 700 Dollar und eine Marktkapitalisierung von 470 Milliarden Dollar, während Apple, aktuell mit 740 Milliarden Dollar bewertet wird. Bei Googles Hauptkonkurrent im Werbegeschäft, Facebook, war der Gewinn zu Jahresbeginn indes um ein Fünftel eingebrochen, was an der Börse jedoch kaum zu Missfallen führte, wo Facebook seit Jahresbeginn rund 35 Prozent zulegen konnte und zuletzt mit fast 95 Dollar auf ein All-time-high gestiegen ist. Dadurch konnte der NASDAQ Composite Index, der die wichtigsten US-Technologieaktien abbildet, erstmals seit dem New Economy-Crash seinen Rekordstand von Anfang 2000 wieder übertreffen. Bezogen auf die Gewinne der Unternehmen liegen die Bewertungen indes ähnlich hoch wie vor 15 Jahren, was sich damals schon als extrem übertrieben herausgestellt hatte.
Zinswende naht
Mit der dauerhaften Nullzinspolitik der US-Notenbank Federal Reserve könnte es nach sieben Jahren jedoch bald vorbei sein. So hat zuletzt der Präsident der Atlanta-Filiale der Federal Reserve, Dennis Lockhart eine Zinswende am 17. September als „angemessen“ bezeichnet – sollten sich die Daten der wirtschaftlichen Erholung in den USA bis dahin nicht massiv verschlechtern.
Zu erwarten ist zwar nur ein minimaler Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten, der erfahrungsgemäß aber auch eine Trendwende bei den globalen Vermögenspreisen einleiten würde. Den Anfang dürften dann die deutlich überbewerteten US-Aktienmärkte machen. Kommt es hier aber zu veritablen Crashes, dann werden weltweit alle Märkte darunter zu leiden haben, egal wie hoch sie bewertet sind oder wie gut die realwirtschaftlichen Aussichten jeweils auch sein mögen. In der Folge dürften dann auch alle anderen Vermögenspreise nachgeben, wobei kaum absehbar ist, welche Vermögensklassen im Krisenfall profitieren könnten – besonders weil bei Preiseinbrüchen an den Börsen die Vermögen nicht in andere Hände gelangen, sondern einfach verschwinden. So ist selbst auf die traditionelle Krisenwährung Gold kein Verlass, wie sich gerade erst am Beispiel Chinas gezeigt hat. Dort hat der jüngste Aktiencrash auch den Goldpreis abstürzen lassen, weil viele Aktienspekulanten in Liquiditätsnöte geraten waren und ihre Goldbestände abverkaufen mussten.
Cash is King
Angesichts dieser doch eher düsteren Aussichten liegt es also nahe, sich Liquidität zu beschaffen, bevor es noch zu den absehbaren Preiseinbrüchen gekommen ist. Denn „Cash is King“, wie es auch internationale Fondsmanager sehen, deren Cash-bestände aktuell so hoch sind, wie zuletzt nach der Lehman-Pleite im Jahr 2008. So sollten wohl vor allem Finanzanlagen, die zuletzt besonders gut gelaufen sind, auf den Prüfstand gestellt und gegebenenfalls rechtzeitig abverkauft werden.
Der Erlös kann nun auf einem fixverzinsten Festgeldkonto geparkt werden, und dort darauf warten, bis nach den absehbaren Finanzmarktturbulenzen wieder günstige Einstiegspreise geboten werden.
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