Die Kritik von Erste Bank-Chef Andreas Treichl an den Politikern – Stichwort blöd, feig und ohne Ahnung von Wirtschaft - im Zusammenhang mit der Kreditvergabepolitik wird vom Finanzexperten des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Franz Hahn nicht geteilt.
Dr. Franz Hahn, Finanzexperte des Instituts für Wirtschaftsfoschung, sieht in "Basel III" richtige Konsequenz aus der Finanzkrise
Für den Wissenschaftler des Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) Franz Hahn stimmt Treichls Urteil in Sachen "Basel III" laut Tageszeitung „Standard“ keineswegs. "Basel III" baue die bisher schon mit "Basel II" bestehende Bewertung von Kreditausfallsrisiken lediglich aus. Dass eine Ramschanleihe - wie etwa Griechenlands, Portugals und Irlands - von den Regulierern besser gestellt werde als ein Kredit an ein Unternehmen mit hoher Bonität, sei „schlichtweg falsch“, so Hahn.
Bankexperte Franz Hahn kann die ganze Abwehrhaltung des österreichischen Bankensektors gegenüber dem von führenden Notenbankern und Aufsehern vereinbarten Basel-Abkommen laut "Standard" nicht verstehen. Das Lamentieren der Banken über "Basel III" sei „hochgradig provinziell“. Die höhere Unterlegung von Risiken mit Eigenkapital sei die richtige Konsequenz aus der Finanzkrise.