Ausländische Privatanleger lassen die Chancen auf den sich schnell entwickelnden Kapitalmärkten in Asien bislang vielfach ungenutzt, so Bryan Collins, Manager des Fidelity Asian High Yield Fund. Hochzinsanleihen bescheren ihren Investoren ein sehr attraktives, regelmäßiges Einkommen in Form eines besonders hohen Zinsertrags, ist Bryan Collins, Manager des Fidelity Asian High Yield Fund, überzeugt. Im Gegenzug akzeptiert der Anleger die im Vergleich mit Investment-Grade-Anleihen niedrigere Bonität des Emittenten. Doch in der weltweit wichtigsten Wachstumsregion Asien gilt die Regel, wonach für höhere Renditen ein höheres Ausfallrisiko in Kauf genommen werden muss, nur bedingt, so Collins.
Top-Rendite bei solidem Rating
Tatsächlich bietet der Markt für asiatische Hochzinsanleihen eine Reihe besonderer Strukturmerkmale, die ihn bei der strategischen Portfoliogestaltung auch für Privatanleger immer bedeutsamer machen. Asiatische Hochzinsanleihen werden mit einer Rendite von durchschnittlich knapp zehn Prozent nicht nur vergleichbar oder besser verzinst als entsprechende Papiere von Emittenten in Europa (9,66 Prozent) oder den USA (7,85 Prozent). Ihre Emittenten haben im Zuge der asiatischen Finanzkrise in den späten neunziger Jahren auch gründlich ihre Hausaufgaben gemacht.
Niedriger Verschuldungsgrad als Plus
Der Lohn dieser Arbeit ist heute ein relativ niedriger Verschuldungsgrad. Folgerichtig fallen auch die Ratings asiatischer Emittenten von Hochzinsanleihen im Schnitt besser aus als die europäischer und amerikanischer Anleihenschuldner. So weist der Hochzinsanleihenmarkt in Asien insgesamt ein besseres Durchschnittsrating auf (mehr Unternehmensanleihen mit einem BB-Rating). Der inzwischen rund 105 Milliarden US-Dollar starke asiatische Hochzinsanleihenmarkt hat bereits ein Drittel des Umfangs des europäischen Hochzinssegments und wächst dabei schneller als seine europäischen und amerikanischen Pendants.
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Von diesem Wachstum, das zu einem bedeutenden Teil durch die wachsende Konsumfreude der aufstrebenden Mittelschichten in den asiatischen Gesellschaften getragen wird, profitieren viele Unternehmen, die sich über Anleihen an den asiatischen Kapitalmärkten Mittel beschaffen, so Collins..
Ein genauer Blick zeigt: Für mehr als zwei Drittel der Unternehmen, die ihr Wachstum mit Hilfe der asiatischen Kapitalmärkte finanzieren, hängt der Geschäftserfolg in erster Linie von der Binnennachfrage in den asiatischen Märkten ab, meint Collins. Nicht einmal jedes fünfte Unternehmen ist von der Entwicklung der weltweiten Nachfrage anhängig. Asien bleibt somit ein ökonomisches Kraftzentrum, das Unternehmen denkbar gute Voraussetzungen für solide Erträge bietet, aus denen Gläubiger fristgerecht und zuverlässig bedient werden können. Und nicht selten finden sich unter den Anleihenemittenten nationale Champions.
Zwar ist nicht auszuschließen, dass hier und da Zahlungsausfälle sehen werden. Diese dürften jedoch sehr überschaubar bleiben. Vieles deutet somit darauf hin, dass Anlagen in asiatische Hochzinsanleihen auch weiterhin mit einem besonders attraktiven Risiko-Rendite-Profil aufwarten können.
Für Fidelity hervorragend zur Depotbeimischung geeignet
Aufgrund des rasant zunehmenden Gewichts der wachstumsstarken Märkte Asiens in der Weltwirtschaft werden auch die einzelnen Segmente der dortigen Kapitalmärkte – auch der Markt für Hochzinsanleihen – an strategischer Bedeutung für Anleger gewinnen. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, bei satten Renditen an der asiatischen Wachstumsgeschichte teilzuhaben, ohne jedoch die Volatilität der asiatischen Aktienmärkte in Kauf nehmen zu müssen. Jenseits dieser langfristigen Entwicklung gibt es aber auch ganz akute Gründe, die für ein Investment in asiatische Hochzinsanleihen sprechen: Die Anlageklasse korreliert praktisch nicht mit (internationalen) Staatsanleihen.
In Zeiten von Euro-Krise und Rekordstaatsverschuldung zu beiden Seiten des Atlantiks bietet sie damit eine hervorragende Möglichkeit zur Depotbeimischung – noch dazu mit langfristiger Perspektive. Hinzu kommt: Wer frühzeitig in diesen wachsenden Markt einsteigt, kann auch von Kurschancen profitieren", ist Collins überzeugt.
High-Grade-Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die von führenden Ratingagenturen als erstklassig eingestuft wurden. Sie wAuch Investment-Grade Anleihen genannt. Gegensatz dazu sind High-Yield-Anleihen (Hochzinsanleihen). Grundsätzlich versteht man unter dem Begriff High-Yields, Anleihen, die vorwiegend von Unternehmen emittiert werden, die nicht über die bei konventionellen Zwischenfinanzierungen geforderten Kreditratings/Investment Grades verfügen und daher deutlich erhöhte Zinssätze anbieten.