GfK Austria ermittelte bereits zum dritten Mal im Rahmen einer Eigenstudie (Finanz- und Eurobarometer) unter 500 Österreichern, wie es um die Sicherheit und Ertragskraft von Spar- und Anlageformen, der Beurteilung der zukünftigen und persönlichen Wirtschaftslage, die Einstellung der Österreicher zur Gemeinschaftswährung Euro, etc. bestellt ist.
Immobilien, Gold und Silber hoch im Kurs
Die Resultate sprechen für sich - Grundbesitz und Immobilien sind das Mittel der Wahl in den derzeit stürmischen Zeiten Vermögen sicher anzulegen, da über Dreiviertel der Österreicher Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftslage auf die persönliche Situation sehen. Für jeden Dritten sind Gold, Silber oder Wertgegenstände eine ertragreiche Möglichkeit Geld anzulegen.
Gleichzeitig herrscht auch Ratlosigkeit bei den Österreichern - was soll man tun bzw. wie soll man sich in puncto Geldanlage verhalten: Wo ist das Geld sicher und effizient angelegt bzw. welcher Bank oder welcher Versicherung kann der Einzelne (noch) vertrauen? Die Ergebnisse des Finanz- und Eurobarometers zeigen, dass die Mehrheit jetzt einmal abwarten will und begonnen hat, sich in annähernd kon-
struktiver Art und Weise mit der gesamtwirtschaftlichen Lage und der seit Ende 2008 kritischen Situation in Österreich zu arrangieren.
Sparer leiden unter der Kombination Inflation und niedrige Zinsen
Die Erwartungen an die Zukunft in puncto finanzielle Veranlagung sind entsprechend niedrig – ebenso wie bei den persönlichen Möglichkeiten Geld auf die Seite zu legen (Stichwort: Niedrige Sparzinsen). Lukas Thumser, Finanzmarktexperte bei GfK analysiert: „Während potentielle Kreditnehmer von den derzeit niedrigen Zinsen profitieren könnten – sich aber mit gestiegenen Kreditanforderungen der Banken konfrontiert sehen, leiden andererseits die Sparer unter der Kombination Inflation und ebenfalls niedriger Zinsen; eine konkrete Änderung dieser Situation ist für das erste Halbjahr 2012 weiter unwahrscheinlich.“
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Große Zweifel an Versicherungsprodukten
Die klassische Lebensversicherung ist jenes Versicherungsprodukt, das jeder dritte Österreicher aufgrund der aktuellen Lage als besonders sicher sieht – trotz einer seit Herbst 2008 leicht sinkenden Zustimmung dafür.
Bemerkenswert ist, dass jeder Vierte meint, keines der allgemeinen Versicherungsprodukte sei besonders sicher. Die pessimistische Stimmung ist zwar nicht auf kritischem Niveau, dennoch fürchten vor allem junge Erwachsene um die Finanzierbarkeit des Gesundheits- und Pensionssystems. „Hier zeigt sich einmal mehr, wie langfristig vor allem junge Österreicher bis 29 Jahre bereits mit den Folgen der Finanz- und Eurokrise für die persönliche Situation rechnen“, führt Thumser aus. Dies schlägt sich auch im tendenziell sinkenden Grad des Vertrauens nieder, dass die Österreicher sowohl den Banken als auch den Versicherungen entgegenbringen.
Vertrauen in Sicherheit und Stabilität des Euros wird strapaziert
Die Einführung des Euros als gesetzliches Zahlungsmittel im Jahr 2002 wird von den Österreichern zehn Jahre danach insgesamt neutral betrachtet – die meisten sehen weder Vor- noch Nachteile.
Aufgrund der jüngsten Vorfälle in Euro-Ländern und der Diskussion über den Fortbestand der Gemeinschaftswährung oder deren mögliches Scheitern, wurde vor allem das Vertrauen in diese in der letzten Zeit deutlich strapaziert: Mittlerweile sieht mehr als jeder dritte Österreicher den Euro aktuell als unsicher und instabil.
Dennoch sind die Österreicher vom langfristigen Erfolg der Eurozone überzeugt, die Mehrheit sieht künftig sogar noch mehr EU-Länder der Eurozone beitreten. „Eine Rückführung der Euro-Zone auf einige wenige große und erfolgreiche EU-Volkswirtschaften halten viele für unrealistisch, was die Österreicher vielmehr erwarten sind Ergebnisse abgestimmter Aktionen der einschlägigen Institutionen, Politiker oder Währungshüter für ein Mehr an Stabilität“, so Thumser.