Gerade in der Weihnachtszeit lässt sich so mancher Konsument zu Ratenkäufen verführen. Immerhin muss man vordergründig nicht mühsam sparen, um sich die eine oder andere Anschaffung zu ermöglichen, sondern kann sofort kaufen - auch wenn es das eigene Konto längst im Minus ist. Kredite für Warenfinanzierung an private Haushalte werden in Österreich jährlich im Wert von mehreren Milliarden Euro vergeben. Oft werden so Möbel oder Unterhaltungselektronik, aber auch Autos finanziert, wie etwa die Arbeiterkammer Burgenland feststellt.
Was Ratenkäufer unbedingt beachten müssen
Seit Juni 2010 gilt für Kredite über mehr als 200 Euro das Verbraucherkreditgesetz, das auch für diese Form der Warenfinanzierung gilt. Der Kreditgeber ist nun verpflichtet, die Verbraucher mit weitreichenden Informationen zu versorgen. Er muss nun aber auch die Kreditwürdigkeit seines Kunden genauer prüfen. Und schließlich kann der Verbraucher binnen 14 Tagen vom Kreditvertrag zurücktreten. Will er auch vom Kaufvertrag zurücktreten, so muss er das allerdings gesondert erklären, macht die AK Burgenland aufmerksam.
Vorsicht: Auf der anderen Seite gibt es weiterhin den so genannten „Terminsverlust“: Der Kreditgeber darf auf einen Schlag die gesamte ausständige Summe einfordern, wenn der Schuldner mit einer Rate seit mehr als sechs Wochen überfällig ist und auch während einer zweiwöchigen Nachfrist nicht bezahlt hat.
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Effektive Zinssätze von bis zu 20 Prozent
Die Arbeiterkammer und der Verein für Konsumenteninformation haben bei genaueren Überprüfungen von Ratenkäufen effektive Zinssätze zwischen 17 und 20 Prozent beim Versandhandel und bei Elektrofachmärkten registriert. Möbelhäuser lagen dabei etwas darunter.
Null Prozent Zinsen als Lockmittel
Die Nebenkosten der Finanzierung im Wege eines Ratenkaufs machen derartige Einkäufe unter Umständen sehr teuer. Zum nominellen Zinssatz von zum Beispiel nur null Prozent kommt zum Beispiel noch eine Bearbeitungsgebühr, die massiv ausfallen kann. Und schon zahlt man trotz der null Prozent-Werbung vier Prozent effektiven Zinssatz oder mehr. Und wenn bei der Finanzierung auch noch eine Bank dazwischen geschaltet wird, kommen noch Kontoführungsgebühren dazu. Die Kreditsteuer, die das Gesamtpaket noch einmal verteuert, fällt allerdings ab 1.1.2011 weg.
Finanzierungsangebote einholen und vergleichen
Wer konkrete Anschaffungen nicht mit Ersparnissen bestreitet, sondern eine Finanzierung benötigt, ist gut beraten, mehrere Finanzierungsangebote einzuholen und zu vergleichen, etwa mit Hilfe des Kredit-Vergleichs von Biallo.at.
Vorsicht: Die langfristige Finanzierung per Kontoüberziehung ist eine sehr teure Lösung. In der Regel lohnt es, zuerstzu sparen und dann zu kaufen. Die bare Bezahlung eröffnet Konsumenten zudem die Chance auf Preisnachlässe.