Vom Maserati bis zur Luxusyacht – die Hypo-Assets aus geplatzten Leasinggeschäften werden jetzt zu Schleuderpreisen abverkauft. Was das Hypo-Milliardendebakel den Österreichern wirklich kostet, bleibt ungewiss.
Holen Sie sich Ihren Maserati von der Staatsbank Hypo Alpe Adria - so kann kurz und prägnant zusammengefasst werden, was derzeit beim internationalen Teil der im Dezember 2009 notverstaatlichten österreichischen Problem-Bank passiert. Die Hypo Alpe Adria versucht derzeit unter Druck, Vermögenswerte zu Bargeld zu machen.
Speziell zu diesem Zweck wurden von dem früher für einige Jahre zur BayernLB gehörenden Institut diverse Websites eingerichtet, auf denen sich neben Schiffen, Baumaschinen, Liegenschaften und diversem Inventar auch zahlreiche Autos finden. Auf der internationalen
AAA-Plattform der Bank haben Interessenten den Vorteil, dass alle Informationen in englischer Sprache abrufbar sind. Daneben gibt es noch die nationalen Websites, wie etwa den
Internetauftritt für Slowenien.
Insolvenzoption für Hypo Alpe Adria
Die vom österreichischen Steuerzahler mit Milliarden über Wasser gehaltene Bank, die von der EU intensiv beobachtet werden muss und für die in einer erst jüngst bekannt gewordenen Expertise des internationalen Consulters Oliver Wyman sogar ein Insolvenzszenario in Betracht kommt, wird doch wohl noch Assets verramschen dürfen, könnte man hier einwenden. Allerdings drängt sich die Frage auf, ob hier wirklich die bestmöglichen Preise erzielt werden. Die Verkäufe erfolgen nämlich in Ländern, deren Wirtschaft von der Eurokrise mehr als geschwächt ist, wie Italien, Slowenien oder Serbien. In Österreich oder Deutschland dürften, wie ein Blick in einschlägige Autoportale ergibt, die Luxusschlitten wohl mehr abwerfen und insofern das Scheckheft der Steuerzahler weniger stark belastet werden.
Luxusautos von Hypo Kärnten
Macht man sich die Mühe, die Websites näher zu durchforsten, stoßen interessierte User alsbald auf Sportflitzer der Kategorie Porsche oder Jaguar. Beispielsweise ist ein Jaguar S-Type schon für rund 12.000 Euro zu haben. Wer auf deutsche Wertarbeit setzt, der kann sich einen Porsche Panamera um rund 60.000 Euro sichern. Auch Fans des charakteristischen Motorensounds italienischer Sportwagen kommen auf ihre Kosten. Seit Ende Oktober warten die 400 Pferdestärken eines Maserati Quattroporte auf einen neuen Eigentümer und die Chance, losgelassen zu werden. Der wohlfeile Preis liegt in diesem Fall bei rund 20.000 Euro.
Österreicher stehen mit rund 590 Euro pro Kopf und Nase für Hypo gerade
Österreich hat der Hypo Alpe Adria in den vergangenen Jahren in der einen oder anderen Form knapp fünf Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, um eine Pleite des Geldinstituts zu vermeiden. Die erwähnte Summe entspricht pro Österreicher rund 590 Euro. Erst kürzlich wurde wieder eine 800 Millionen Euro schwere Tranche für die Bank freigegeben (94,12 Euro pro Kopf).
Finanz-Tipp: Möglicherweise reizt dies ein paar besonders unternehmenslustige Alpenrepublik-Steuerzahler, sich einen Teil des Geldes über einen Schnäppchenkauf eines Sportwagens über der Grenze wieder zurückzuholen. Wem die Reise nach Serbien, Slowenien oder Italien doch zu riskant ist, der kann mit dem nötigen Know-how zweifelsohne auch anders Geld sparen.
Etwa indem er seine Bankgeschäfte mit den Geldanlage-Rechnern von Biallo.at zu Tagesgeld und Festgeld optimiert.