Die vergangene Woche verdeutlichte einmal mehr, dass die schleppend vorangehende Entscheidungsfindung der EU rund um Griechenland ein erhebliches Risiko für die Finanzierungssituation der übrigen Peripherieländer darstellt. So führte die Ratingagentur Moody’s nicht geänderte Rahmenbedingungen in Portugal selbst, sondern die im Zuge des zweiten Hilfspakets für Griechenland vorbereitete Beteiligung des privaten Sektors als Hauptargument für die Ratingherabstufung Portugals um vier Stufen von Baa1 auf Ba2 an. Die Ratingagentur nannte das steigende Risiko eines auch für Portugal notwendig werdenden zweiten Hilfspakets als Hauptargument, da laut Moody’s auch für Portugal die im aktuellen Hilfspaket für das zweite Halbjahr 2013 vorgesehene Rückkehr an den Kapitalmarkt zunehmend unwahrscheinlich wird.
Neue Leiden für Portugal
Mit der aktuellen Herabstufung schätzt Moody’s die Bonität Portugals nicht mehr als Investment-Grade ein. Damit fällt für viele Investoren eine Grundvoraussetzung für die Veranlagung in portugiesische Staatsanleihen weg. Dementsprechend erreichten
Renditeaufschläge portugiesischer Papiere ein Allzeithoch. Als Reaktion auf die Herabstufung gab die EZB auf ihrer jüngsten Zinssitzung bekannt, dass sie ihre Besicherungsanforderungen an portugiesische Staatsanleihen wie schon im Fall von Griechenland und Irland aussetzt.