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Schwarmfinanzierung setzt sich durch
 
06.03.2015

Schwarmfinanzierung setzt sich durch Crowdfunding-Rekord: 15 Millionen Dollar

Von Rainer Sommer
Während in Österreich bislang im Schnitt nur rund ein Zehntel der Gelder über das Web eingeworben wurde als sonst in der EU, kommt die Szene nun langsam in Bewegung.
Schwarmfinanzierung setzt sich durch Crowdfunding-Rekord: 15 Millionen Dollar
Durch die Masse ermöglicht Crowdfunding auch mit Fünf-Euro-Spenden viele Projekte
Auch wenn das Design der neuen Smartwatch mit farbigem E-Paper-Display nicht jeden überzeugt – mit einbezahlten 15 Millionen Dollar innerhalb weniger Tage war es das bisher erfolgreichste Crowdfunding-Projekt aller Zeiten. So wurde das selbst gesetzte Finanzierungsziel von 500.000 US-Dollar bereits nach fünf Minuten erreicht und 24 Stunden später hatten 39.000 Unterstützer der Finanzierungsplattform Kickstarter bereits mehr als acht Millionen Dollar überwiesen.

 

Schweizer Crowdfunding-Plattform startet in Österreich

Davon ist Österreich indes noch weit entfernt. So stecken laut einer Studie der Universität Cambridge und dem Beratungskonzern Ernst & Young Europäer jährlich im Schnitt 5,1 Euro in Crowdfunding-Projekte. In Österreich waren es zuletzt hingegen nur 40 Cent, wobei der Markt jedoch zunehmend in Bewegung kommt. Beispielsweise hat die führende Schweizer Crowdfunding-Plattform „wemakeit“ gerade ein Büro in Wien eröffnet und inzwischen werben bereits 15 österreichische Projekte um Finanzierungen. Die Bandbreite reicht dabei von einem Jungväterkochbuch über einen Online-Marktplatz für die österreichische Kreativwirtschaft bis hin zu einem Dokumentarfilm über eine Schatzsuche in den Rocky Mountains.
Tipp: Sie wollen Geld für ein Projekt flexibel aufbewahren ohne auf Rendite zu verzichten? Für Tagesgeld, das täglich fällig ist, erhalten Sie Zinsen und können es dennoch jederzeit abheben.

BAWAG P.S.K. bietet soziale und kulturelle Crowdfunding-Plattform

Insofern ist auch nicht verwunderlich, dass die BAWAG P.S.K. im Vorjahr als erste österreichische Bank eine Crowdfunding-Plattform eingerichtet hat. Diese ist nicht als kommerzielle Plattform gedacht, sondern dient der Förderung sozialer und kultureller Projekte. Nachdem sich die BAWAG P.S.K. in den vergangenen Jahren aber zur profitabelsten heimischen Bank entwickelt hat, die in etlichen Web-afinen Bereichen zu den Pionieren zählt (zum Beispiel mit dem Online-Kredit), könnte dies auch ein erstes Vortasten in einen Zukunftsmarkt bedeuten. Denn auch wenn das BAWAG-Management dies noch weit von sich weist – die über Crowdfunding eingenommenen Gelder müssen schließlich ihrerseits optimal veranlagt werden.

Donation based Crowdfunding – Spenden 2.0

In der mittlerweile zehn Jahren alten Crowdfunding-Szene werden dabei mehrere unterschiedliche Modelle unterschieden. So wird beim „Donation based Crowdfunding“ Geld für sozial erwünschte Projekte eingesammelt, die anders nicht oder nur unzureichend finanziert werden könnten. Dazu zählen etwa die Unterstützung aufwendiger Recherchen von unabhängigen Journalisten und die Finanzierung von Dokumentarfilmen und Kunstprojekten. Die Spender beteiligen sich hier mit eher geringen Beträgen und erhalten keine finanzielle Gegenleistung, können aber besonders geehrt werden oder privilegierten Zugang zu den Ergebnissen des Projekts erhalten.
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Crowdfunding für kommerzielle Projekte am Vormarsch

Mindestens ebenso bedeutend sind mittlerweile jedoch die kommerziellen Projekte. So verleihen bei „Crowdlending“ private Investoren direkt, oder über eine Plattform, Geld an eine Person oder ein Unternehmen, dass sie zu einem festgesetzten Termin mit Zinsen zurückerwarten. Weil es sich hier praktisch um Bankgeschäfte handelt, verliefen diese Projekte bislang allerdings in einem rechtlichen Graubereich. Erst im Zuge der lautstarken Auseinandersetzung des Waldviertler Schuherzeugers und Crowdfunding-Pioniers Heini Staudinger (GEA) mit der Finanzmarktaufsicht (FMA) wurde in Österreich dafür zuletzt ein rechtlicher Rahmen abgesteckt. So werden Nicht-Banken solche Kreditgeschäfte von der FMA grundsätzlich nur dann erlaubt, wenn diese Darlehen „nachrangig“ gestellt werden, diese Darlehen im Krisenfall also erst nach allen anderen Schulden bedient werden.
In Hinsicht auf die Haftung noch schlechter gestellt ist nur das „Crowdinvesting”. Dabei handelt es sich um eine echte Beteiligungsfinanzierung, die vor allem in Frühphasen von Startups eingesetzt wird, wobei sich Investoren oft schon ab 100 Euro über Genussscheine oder als typischer stiller Gesellschafter an jungen Unternehmen beteiligen können.

Beim Crowdfunding müssen Persönlichkeit und/oder Idee des Kreditnehmers überzeugen

Über Crowdfunding treffen sich also private Sparer, die ihr Geld in etwas Sinnvolles investieren wollen mit Privatleuten und Unternehmern, die im traditionellen Finanzsystem keine Kredite bekommen würden oder eine alternative Finanzierung vorziehen. So müssten Banken nach den Vorschriften von Basel II für Kredite, wie sie typischerweise für Crowdlending infrage kommen, das höchstmögliche Eigenkapital vorhalten. Denn es handelt sich fast immer um Risiko-Finanzierungen ohne dingliche Sicherheiten, die nach den bestehenden Regeln schlicht nicht vergeben werden dürfen. Crowdfunding-Geldgeber lassen sich hingegen von der Persönlichkeit oder der Idee des Kreditnehmers überzeugen, erhalten dafür in der Regel aber auch etwas höhere Zinsen als bei einer normalen Veranlagung.
Tipp: Wenn Sie über die Crowdfunding-Projekt veranlagen wollen, teilen Sie Ihr Geld auf möglichst viele Projekte auf, um das Risiko zu streuen.
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