Der stark steigende Ölverbrauch innerhalb großer Förderländer verringert die Exportquoten stetig. Länder wie z.B. Venezuela, Norwegen, UK oder der Jemen dürften bei steigender Binnennachfrage ihr Fördermaximum bereits erreicht haben. Es scheint, als ob wir in einer zweistufigen Entwicklung stecken: Zu Beginn des jüngsten Aufwärtstrends wurden die rekordhohen Lagerbestände sukzessive abgebaut, jetzt sinken die Reservekapazitäten infolge deutlich gestiegener Nachfrage und der libyschen Lieferausfälle.
China bleibt Nachfragekaiser bei Erdöl
Wir nähern uns somit einer Entwicklung, die der des Jahres 2008 durchaus ähnelt, so Stöferle. Nachfragekaiser beim Öl bleibt weiterhin China. Der Öldurst der rund 1,3 Milliarden Chinesen wird - zwar mit etwas geringerer Dynamik - auch 2011 weiter steigen. Generell verlagert sich die Nachfrage sukzessive von West nach Ost: China fragte 2010 rund 800.000 Barrel pro Tag zusätzlich nach, der Nahe Osten verbrauchte 300.000 Barrel pro Tag mehr, während der die Nachfrage innerhalb der OECD stagniert.