Gold-Gegner führen mit Recht an, dass Gold keinerlei Wertschöpfung hat. Daher verbrieft es weder Ansprüche auf Zinszahlungen noch Dividenden und liefert damit per se keine laufenden Erträge. Ein Goldkauf kann deshalb nur in Erwartung steigender Kurse erfolgen und ist demnach rein spekulativ.
Argumente, die die Gegenseite jedoch wenig kümmert. Sie investieren nicht aus Rendite- sondern aus Sicherheitsüberlegungen in Gold. Doch auch dem Sicherheitsgedanken wird gerne das Argument der hohen Schwankung des Goldpreises entgegen gehalten.
Warum also in Gold investieren?
1. Der Goldpreis ist seiner Natur nach langfristig an die Inflation gebunden. Bei anderen Sachvermögen wie zum Beispiel Immobilien, erfolgt der Inflationsschutz über Indexanpassungen und Preisweitergaben an Kunden oder Mieter. Nur wenn diese durchgesetzt werden können, besteht auch Inflationsschutz.
2. Im Gegensatz zu anderen Sachwerten ist Gold äußerst liquide, mobil und jederzeit zu transparenten Marktpreisen handelbar.
3. Es ist in Form von Münzen oder Plättchen auch für Kleinanleger erschwinglich. Und gerade sie sind mangels Aktienbeteiligungen und Immobilienvermögen besonders von Inflationsphasen betroffen.
4. Das Edelmetall weist attraktive Diversifikationseigenschaften in Wertpapierportfolios auf. Gold kann daher bei richtiger Beimischung das Risiko- Ertragsverhältnis des Anlageportfolios verbessern.
5. Auf Grund der hohen Schwankungen des Goldpreises sind oftmals Portfoliobeimischungen von wenigen Prozentpunkten ausreichend um den gewünschten Diversifikationseffekt zu erzielen. Die Opportunitätskosten sind deshalb gering. Dies gilt besonders im Umfeld niedriger Kapitalmarktzinsen.
6. Gold zählt zu den wenigen Rohstoffen, die physisch erworben werden können. Die sonst mit Rohstoffinvestments verbundenen Rollverluste gibt es daher beim Edelmetall nicht.
7. Vorausgesetzt, dass es sich um Anlagegold handelt, ist der Kauf beziehungsweise Verkauf in Österreich umsatzsteuerfrei. Nach einem Jahr sind Veräußerungsgewinne im Privatvermögen zudem grundsätzlich einkommensteuerfrei (Stand Jänner 2016).
Fazit: Man muss also weder Weltuntergangsszenarien malen, noch die Verschwörung der Zentralbanken theoretisieren, um gute Gründe für Goldinvestitionen zu finden.