Bei der Frage, welche Branchen am wirkungsvollsten zum Klima- und Umweltschutz beitragen können, stehen laut Einschätzung der Befragten die
Strom- und Energieversorgung mit 75 Prozent an erster Stelle. Fast gleichauf sind Gütertransport und Logistik mit 74 Prozent, während öffentlichen Verkehrssystemen von 69 Prozent der Österreicherinnen und Österreichern eine große Wirkung am Klimaschutz zugeschrieben wird. An letzter Stelle stehen die Versicherungen – nur sechs Prozent der Österreicherinnen und Österreicher vermuten in dieser Branche eine große Wirkung.
Auch in der Frage, was Versicherungen konkret in Sachen Klimaschutz beitragen können, sehen die meisten Befragen den größten Hebel in betriebsökologischen Maßnahmen, wie ein ressourcenschonender Umgang mit Papier, Energiesparmaßnahmen oder Dienstreisen mit dem Zug zu absolvieren. Dass Versicherungen die Prämiengelder ihrer Kundinnen und Kunden am Finanzmarkt investieren und damit Milliardenbeträge in unterschiedliche Bereiche bewegen, ist 38 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher gar nicht bewusst.
„Jeder Prämieneuro einer Kfz-,
Haushalts- oder Lebensversicherung wird angelegt. Würden alle Versicherungen und Banken ihre Kundengelder in grüne Sektoren wie erneuerbare statt in fossile Energien anlegen, könnten wir gemeinsam unglaublich viel bewegen. Denn zur Erreichung der Klimaziele und der Energiewende braucht es Milliardeninvestitionen von öffentlicher, institutioneller und privater Seite. Hinter jedem Windpark und jeder Bahnverbindung müssen Investoren stehen, die an die Zukunft dieser Branchen glauben“, appelliert Vrignaud an die gesamte Branche.
Vor allem im persönlichen Alltag sind Herr und Frau Österreicher bereits aktiv tätig, wenn es um Mülltrennung, nachhaltige Ernährung, Vermeidung von Plastik oder Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel geht. Frauen ist der Klimaschutz im Durchschnitt wichtiger als Männern. Besonders die ältere Generation ab 50 gibt an, im Alltag bereits nachhaltig zu leben und selbst aktiv Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz umzusetzen. „Ältere Personen sind tendenziell skeptischer, was die Wirkung der Versicherungsbranche auf den Klimaschutz betrifft. Generell steigt das Umweltbewusstsein mit höherer Bildung an“, erklärt Petra Kacnik-Süß, Geschäftsführer des durchführenden Marktforschungsinstituts MindTake, die demographischen Ergebnisse der Befragung.