Der Coronavirus ist in Österreich angekommen. Teile Italiens sind abgeriegelt. Können Touristen ohne Storno-Kosten von ihrer Reise zurücktreten?
Die Ausbreitung des Coronavirus sorgt hierzulande für Beunruhigung. Das gilt gerade für Reisende nach Italien, wo der Virus besonders wütet. Grundsätzlich wäre eine Reisewarnung ein Argument für einen kostenlosen Widerruf. Doch dabei spielt auch der Abreisezeitpunkt eine Rolle. „Ob die Region in ein paar Wochen oder im Sommer wieder sicher ist, kann man jetzt noch nicht sagen“, gibt AK-Konsumentenschützerin Judith Palme-Leeb aus dem Burgenland zu bedenken.
„Wir erhalten täglich Anfragen von Konsumenten, die bezüglich ihres Urlaubs verunsichert sind. Viele wollen wissen, ob sie ihre Reise ohne Storno-Kosten stornieren können“, berichtet Palme-Leeb.
Reisewarnung würde Storno leichter machen
Eine Reisewarnung des Ministeriums erleichtert ein kostenloses Storno. Eine Voraussetzung für ein kostenloses Storno ist aber auch der Zeitpunkt des Reiseantritts. Palme-Leeb: „Der Reiseantritt muss zeitnah stattfinden. Wer eine Reise z.B. erst für August gebucht hat, wird einen kostenlosen Rücktritt nicht durchsetzen können.“
Grundsätzlich gibt es bei Reisebuchungen kein gesetzliches Rücktrittsrecht, daher fallen in der Regel Stornokosten an, die vom Reiseveranstalter verrechnet werden. Diese sind meist zeitlich gestaffelt – je näher der Abreisezeitpunkt rückt, desto höher werden sie. Sie variieren von Reiseveranstalter zu Reiseveranstalter.