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Gastkommentar
 
18.06.2019

Gastkommentar Alexander Eberan: Gold charttechnisch vor Durchbruch?

Von Kevin Schwarzinger
In unsicheren Zeiten sehnen sich Anleger nach Beständigkeit. Dafür stehen Staatsanleihen aber auch Gold. Wie ist es um das Edelmetall bestellt?
Gastkommentar Alexander Eberan: Gold charttechnisch vor Durchbruch?
Alexander Eberan, Vorstand Bankhaus Krentschker.
Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Aktienkurse und der Weltwirtschaft haben zuletzt zu Umschichtungen in als sicherer geltende Assets wie Staatsanleihen, aber auch Gold geführt. Gold profitiert allerdings nicht nur vom volatilen Umfeld für Aktien, sondern auch von dem Umstand, dass sichere Staatsanleihen in Folge der niedrigen und sogar negativen Realzinsen quasi nichts abwerfen, schreibt die Bankhaus Krentschker & Co. AG im jüngsten Marktkommentar.

Seit Jahresbeginn 2019 investierte Aktieninvestoren sind aber unverändert im Plus (siehe Charts unten), denn zu Jahresbeginn waren die Aktienkurse - vor allem begründet in der Erwartung einer Beendigung des Handelsstreits zwischen USA und China sowie einer nur sanften Abkühlung der weltweiten Konjunktur (aktuell 2019e: 3,3 %, 2018: 3,6 %) – stark gestiegen.
Charttechnisch hat Gold nach dem Anstieg seit August 2018 einen wichtigen technischen Widerstand bei rund 1350 USD/Unze erreicht. Sollte diese Marke nachhaltig überwunden werden, ist der Weg frei bis 1500 USD/Unze, eventuell sogar bis 1600 USD/Unze. Euro-Investoren müssen auch die EUR/USD-Kursentwicklung berücksichtigen.

Der Goldanteil bei einer gut diversifizierten Vermögensanlage sollte jedoch nicht wesentlich mehr als 10 % betragen. Auch physisches Gold ist nur eingeschränkt als echter Krisenschutz geeignet. Gold-Zukäufe sollten erst nach nachhaltigem Überschreiten des Widerstands von 1350 USD/Unze getätigt werden, so Krentschker.

Nachfrage nach physischem Gold

Gold wird seit Mitte 2018 verstärkt physisch nachgefragt, etwa in Russland, der Türkei, Polen und Ungarn, und jüngst auch in Indien, wo das Edelmetall insbesondere bei Hochzeiten Verwendung findet. Auch Privatanleger haben seit letztem Jahr Gold-ETFs zur Risikodiversifikation gekauft. Auf hohem Niveau stabil blieb die Nachfrage im asiatischen und arabischen Raum, wo traditionell in Gold gespart wird.

Gold notiert aber in US-Dollar, sodass jede Goldposition auch gleichzeitig eine Währungsspekulation ist. Aktuell ist der EUR/USD-Kurs bei ca. 1,13. Der Markt erwartet einen Anstieg auf 1,16. Wird also Gold zum Beispiel bei 1350 USD/Unze gekauft und steigt dieser Wert auf 1500 USD/Unze, so beträgt der Kursgewinn in USD rund 11 %. Erhöht sich aber gleichzeitig der EUR/USD-Kurs von 1,13 auf 1,16, sinkt der Kursgewinn in EUR auf rund 8 %.

Aktien vs. Gold & Bonds

Bei Aktien erfolgt derzeit eine Kursanpassung an die wirtschaftlichen Erwartungen und die Unternehmensgewinne. In einem unruhigen Umfeld bleiben ausgewählte Aktien aber trotz der volatilen Kursbewegungen mangels echter Alternativen weiterhin eine attraktive Grundlage im Portfolio und sind weder mit Gold noch mit Bonds aufzuwiegen. Die US-Notenbank (FED) wird Zinserhöhungen sehr wahrscheinlich nur bei einer positiven Entwicklung der US-Wirtschaft durchführen, was sich derzeit nicht abzeichnet. Im Gegenteil: Die Zollpolitik des US-Präsidenten dürfte künftig auch negative Auswirkungen in der US-Wirtschaft zeigen. Hinzu kommt, dass die US-Steuerentlastung langsam an Dynamik verliert, und somit das US-BIP-Wachstum negativ beeinflusst: Die Erwartung für 2019 ist auf 2,5 % gesunken (2018: 2,9 %). Der Zinssatz für 10-jährige US-Treasuries ist in Folge seit Ende 2018 von 2,68 % auf aktuell rund 2,10 % zurückgegangen.

Europa: Renditen Null bis Minus

In Europa hat die Europäische Zentralbank (EZB) wenig Spielraum, ihre lockere Geldpolitik mit niedrigen bis gar keinen Zinsen zu beenden, so Krentschker: Hintergrund sind das stark nachlassende Wirtschaftswachstum, die unendliche Geschichte des Brexits und das zu erwartende Defizitstrafverfahren gegen Italien.

Italien weist mit einer Gesamtverschuldung von rd. 132 % des BIPs nach Griechenland die zweithöchste Schuldenquote im Euroraum auf. Aktuell gibt es Berichte über eine mögliche Parallelwährung: Das Land will sogenannte „Mini-Bots“ („Buoni ordinari del Tesoro“) auflegen. Dabei handelt es sich um Schatzanweisungen in einer Stückelung von 5 bis 500 EUR mit einer Laufzeit von 3-12 Monaten. Eine Resolution des italienischen Parlaments (Abgeordnetenkammer) dazu liegt bereits vor. Gleichzeitig deutet das Ergebnis der Europawahl in Großbritannien auf einen immer wahrscheinlicher werdenden „Hard Brexit“ hin, Termin aus derzeitiger Sicht wäre der 31. Oktober 2019. Und dass die Erwartung für das BIP-Wachstum der Wachstumslokomotive Deutschland von 1,6 % zu Jahresbeginn auf aktuell 0,8 % reduziert wurde, trägt nicht zu einer besseren Stimmung bei.

Auf Grund all dieser Faktoren reduzierte sich die 10-jährige Rendite Deutschlands seit Jahresbeginn von +0,24 % auf rund -0,24 %. Und auch die 10-jährigen Anleihen Österreichs bringen aktuell nur mehr ca. 0,05 % bei einer Inflationsrate von 1,7 % (VPI April 2019 zum Vorjahresmonat).
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