Börsenexperten sehen reichlich Aufholpotential an der Wiener Börse. Das empfehlen die Experten für das Börsenjahr 2016:
Geht es nach den Experten der Ersten Bank, so sind in diesem Jahr gut acht Prozent Rendite mit österreichischen Aktien einzufahren. Die Analysten der Bank sehen den ATX, also jenen Index mit den 20 bedeutendsten Unternehmen des Landes, auf Jahressicht bei 2.550 Punkten. Zum Vergleich: Heute notiert der Auswahlindex bei rund 2.350. Das wäre also ein Kursplus von knapp neun Prozent. Das Ankaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) wirke für die Finanzmärkte stabilisierend und verbessere die Erwartungen für Wachstum. Ein geringes Zinsniveau ist grundsätzlich ein guter Nährboden für Aktien. Die Logik: Zum einen können sich die Aktiengesellschaften mit günstigem Geld versorgen, das sie für Investitionen nutzen können und zum anderen werten niedrige Zinsen die Aktie als Geldanlage auf, da andere Anlageformen kaum noch nennenswerte Zinsen liefern. Doch auch hier gibt es Ausnahmen, die der allgemeinen Zinsflaute standhalten.
Hier ein paar positive Beispiele am Festgeld-Markt:
Weiters führen die Experten der Ersten Bank als Grund für ihren Optimismus gute fundamentale Daten und anziehende Handelsumsätze an der Wiener Börse an. Dazu kommen noch niedrige Rohstoffpreise und ein schwächerer Euro, was gerade Exportunternehmen hilft, ihre Waren in Nicht-Euro-Staaten abzusetzen. Aufholpotenzial sehen die Banker auch, weil zahlreiche ATX-Unternehmen 2014 erhebliche Gewinnrückgänge verzeichneten, das Umfeld sich jedoch mittlerweile verbessert habe. Sowohl Wachstumsaussichten als auch Bewertungen seien gut. „In Summe sollten wir bis Ende 2016 einen ATX-Stand von 2.550 Punkte sehen“, sagt Fritz Mostböck, Leiter des Bereichs Group Research bei der Ersten Bank.
Welche Branchen bevorzugen die Experten?
Die Fachabteilung der Ersten Bank sieht vor allem bei Immobilien-, Technologie- sowie Industrie- und Dividendentitel auf dem Vormarsch. Gerade Immobilienaktiengesellschaften würden vom Mini-Zins doppelt profitieren. Aber auch die Österreichische Post sei bei einer Dividendenrendite jenseits der fünf Prozent interessant. Uninteressant aufgrund der niedrigen Zinsen seien indes Werte aus der Versicherungsbranche, da diese besonders mit dem gegenwärtigen Zinsniveau zu kämpfen hätten.
Tipp: Sollten Sie an der Börse aktiv sein, sichern Sie sich immer mit einem Limit ab. Das minimiert das Risiko. Denn unter Marktbeobachtern ist klar: Auch in diesem Jahr wird es wieder turbulent zugehen. Übrigens: Aktionäre parken ihr Geld am besten auf einem attraktiven
Tagesgeld-Konto.