Biallo.at: Könnte dieses neue „Rettungsprinzip“ bald in den anderen Problemstaaten wie Portugal, Spanien, oder Italien „Schule „ machen?
Eichelburg: Es gibt Kommentatoren, die meinen, dass das ein Test war, um zu sehen, ob es zu massiven Reaktionen der Sparer kommt. Aber wahrscheinlich sind die Politiker dazu ohnehin zu feige, denn das Risiko der Ansteckung ist zu gross. Wahrscheinlich war diese Zypern-Haircut ein Kompromiss, denn speziell in Deutschland wollte die Regierung vor der Bundestagswahl nicht als jene dastehen, die das Geld der russischen Oligarchen auf Zypern rettet.
Biallo.at: Welche Folgen sehen Sie akut für das Vertrauen in die Sicherheit der Spareinlagen in der ganzen EU? Rechnen Sie mit massiven Abwanderungstendenzen in Nicht-EU-Staaten?
Eichelburg: Ob es massive Bank Runs und Kapitalflucht speziell aus dem Süden der Eurozone geben wird, wissen wir noch nicht. Auch das Risiko eines Euro-Crashs ist signifikant. Aber das könnte der Event sein, der den Euro umwirft.
Biallo.at: Kann Gold unter den neuen Voraussetzungen einer wohl erneut aufflammenden Eurokrise nachhaltig davon profitieren?
Eichelburg: Ja, Gold und Silber sind die einzigen Rettungsboote in einer solchen Crash-Situation. Denn wenn der Euro fällt, fallen die anderen Papiergelder auch. Der Goldpreis hat mit der Zypern-Krise ohnehin wieder auf über $1600 angezogen, wird aber sicher noch stark vom Goldkartell gedrückt.