Hinter Phishing verstecken sich oft versierte Betrüger. Besonders seit der neuen internationalen Bankkonto-Nummer IBAN rät die Arbeiterkammer zur Vorsicht.
Beim sogenannten Phishing immitieren profesionelle Hacker meist das Design von Banken und anderen Unternehmen. Und das mit Erfolg, denn viele Konsumenten geben Kontodetails und private Daten weiter, wenn Sie dem Absender vertrauen.
Tipp: Fassen Sie sich an der eigenen Nase. Banken haben sehr strenge Geheimhaltungsklauseln. Daher würde Ihre Bank Sie niemals in einer E-Mail auffordern, geheime Daten oder gar Passwörter preiszugeben. Wenn Sie eine solche Nachricht erhalten, können Sie sie daher bedenkenlos löschen - egal wie dringend der Betreff klingt.
Phishing-Boom seit SEPA Umstellung
Im Steigen begriffen sind Versuche von Kriminellen, aus der Umstellung auf SEPA-Zahlungen, wofür die internationale Bankkonto-Nummer IBAN benötigt wird, Kapital zu schlagen. Laut Angaben der Arbeiterkammer Wien werden die Konsumenten durch Phishing-Mails, also dem Fischen nach Passwörtern, geschädigt. Typischerweise wird in gefälschten E-Mails die Eingabe von IBAN und BIC (Internationale Bankleitzahl) verlangt. Wer der Aufforderung nachkommt, dessen Konto ist bald danach leergeräumt.
Phishing: Arbeiterkammer mahnt zur Vorsicht bei angeblichen Bank-E-Mails
Arbeiterkammer-Expertin Gabriele Zgubic warnt ausdrücklich davor, den Anweisungen in falschen E-Mail-Mitteilungen zu folgen, die angeblich von Banken stammen. Geldinstitute würden niemals - weder per Mail noch telefonisch - nach Kontodetails wie IBAN oder einer TAN (Transaktionsnummer) fragen. Die AK empfiehlt, dass die verdächtigen E-Mails nicht geöffnet, sondern gelöscht werden.
Konto nach Phishing geleert
Ein typischer Fall: Eine Pensionistin erhielt eine E-Mail, die das gewohnte Logo ihrer Hausbank enthielt. Darin wurde sie ersucht, ihre persönlichen Daten bekannt zu geben, da ansonsten der Konto-Zugang gesperrt werden müsse. Gutgläubig folgte die Seniorin einem Link in der Mail und gab ihre IBAN bekannt. Anschließend meldete sich eine vermeintliche Bankmitarbeiterin per Telefon und verlangte eine TAN, welche die Rentnerin in Unkenntnis der wahren Situation mitteilte. Noch am gleichen Tag führten die mutmaßlichen Kriminellen Überweisungen vom Konto der Rentnerin in diverse EU-Staaten durch. Zwei Zahlungen konnten von der Bank gestoppt werden, eine Überweisung nach Großbritannien konnte die Hausbank vorerst nicht aufhalten. Später wurde die Situation - nach Intervention der AK - von der Bank aus Kulanzgründen bereinigt.
Fazit: Reagieren Sie niemals auf Bank-E-Mails, in denen Ihre Hausbank Ihre Kontodetails erfahren will. Ihr Geldinstitut kennt Ihre persönlichen Daten bereits.
SEPA und IBAN
Die Abkürzung „SEPA“ steht für „Singe Euro Payments Area“ („Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum“). Ab 1. Februar 2014 sollen zumindest alle grenzüberschreitenden Zahlungen innerhalb der EU mittels IBAN durchgeführt werden, für nationale Überweisungen gibt es noch eine Übergangsfrist. IBAN haben in Österreich 20 Stellen (in Deutschland 22) und können auf den individuellen Kontoauszügen nachgeschaut werden. Wenn Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, Ihren Bankberater zu kontaktieren. Soll überprüft werden, ob eine IBAN korrekt ist, können Konsumenten dies rasch und einfach hier im Internet tun:
www.stuzza.at/12529_DE.html.