Einkaufen rund um die Uhr, bequem von der Couch aus, ganz ohne Wartezeit sowie Preisvergleiche auf einen Klick – Online-Shopping erfreut sich großer Beliebtheit. Doch es birgt auch Risiken. Denn der florierende Handel lockt auch Betrüger an. Die Vorteile des weltweiten Netzes wissen sie für ihre Zwecke zu nutzen und führen regelmäßig Konsumentinnen und Konsumenten hinters Licht. Unabhängig von Geschlecht, Bildungsniveau oder Internetaffinität.
Kriminelle entwickeln dabei immer kreativere Betrugsmaschen. Doch sind es nicht raffinierte Tricks, sondern „Klassiker“, die noch immer zu den am häufigsten verbreiteten Betrugsarten zählen.
An erster Stelle die Nicht-Lieferung bereits bezahlter Waren, insbesondere bei Autokäufen im Internet. Geldtransfers als Liquiditätsbeweis oder Betrug mit gefälschten Gewinnbenachrichtigungen, bei dem das Opfer den vermeintlichen Gewinn gegen Bezahlung einer Gebühr erhält, sind ebenso weit verbreitet. Oft werden E-Mails versendet, in denen Inhabern von Bankkonten eine Tätigkeit als „Finanzagent“ angeboten wird. Diese sollen Zahlungen von Dritten entgegennehmen und nach Abzug einer Provision die Beträge per Geldtransferservice ins Ausland überweisen. Des Weiteren treten falsche Spendenaufrufe, Bitte um Hilfe in Notsituationen, Vorauszahlung einer Kaution, Scheckbetrug sowie Identitätsdiebstahl nach wie vor häufig auf.
Schutz vor Betrug im Netz
Schnelligkeit und Bequemlichkeit zeichnen nicht nur das Internet, sondern auch Geldtransfers aus. Diese stehen rund um den Globus innerhalb von Minuten zur Abholung in dem Land bereit, an das die Transaktion veranlasst wird – weltweit verfügt etwa Western Union über mehr als eine halbe Million Vertriebsstellen. Besonders global agierende Anbieter genießen zudem einen tadellosen Ruf bei Geldüberweisungen – Vorteile, die sich auch Kriminelle zunutze machen.
Deshalb gilt als oberstes Gebot: Geld sollte nie an Fremde gesendet werden, sondern ausschließlich an Personen, die persönlich bekannt sind und die der Versender auch tatsächlich getroffen hat. Die Nutzung von Geldtransferservices ist demgemäß für Onlineeinkäufe und -geschäfte nicht geeignet.
Folgende Tipps für einen sicheren Umgang mit Geld im Netz sind darüber hinaus zu beachten:
- Waren und Dienstleistungen sollten nur bei vertrauenswürdigen Quellen gekauft werden, die eine sichere Bezahlung über Kreditkarte oder seriöse Zahlungsdienstleister anbieten.
- Eine zusätzliche Absicherung, wenn Güter aus dem Ausland erworben oder ins Ausland verkauft werden, ist empfehlenswert.
- Geldtransferanbieter sind kein Treuhandservice, das Geld ist innerhalb von Minuten weltweit verfügbar. Sollte sich der Internetkauf als Betrugsmasche entpuppen, ist die bezahlte Summe meist unwiederbringlich verloren.
- Geldtransfers sollten niemals als Liquiditätsbeweis etwa durch den Versand zu eigenen Handen verwendet werden.
- Bei Hilferufen von Freunden oder Bekannten, die angeblich kurzfristig verreist sind und aufgrund einer Notlage im Ausland schnell Geld benötigen, sollte mit diesen direkt Kontakt aufgenommen werden, um sicherzustellen, dass tatsächlich ein Notfall vorliegt. Es könnte sich um Identitätsdiebstahl handeln, bei dem die entsprechenden Accounts übernommen wurden.
- Informationen zu Geldtransfers müssen – wie bei einem Passwort oder einer PIN-Nummer – sicher aufbewahrt werden und dürfen niemals an Dritte weitergegeben werden.
- Wenn ein Betrug vermutet wird, sollte unverzüglich Kontakt mit der Polizei aufgenommen werden.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Die wichtigste Waffe im Kampf gegen Internet-Betrug ist der informierte und aufgeklärte Konsument. Die Aufgabe der angemessenen Information und Aufklärung muss durch die verschiedensten Institutionen – Internetunternehmen, Anbieter von Geldtransferservices, Polizeibehörden, Verbraucherschützer etc. – verantwortungsvoll und gewissenhaft wahrgenommen werden.