Während sich Verbraucher bei ihren Einkäufen in Supermärkten bei wichtigen Produkten mit Hilfe der Handelsprospekte oder auf den Webseiten der Handelsunternehmen schon vor dem Einkauf informieren können, wo es die günstigsten Angebote gibt, scheuen viele Banken diese klare Information ihrer Kunden. Dabei war es dank Internet für Kreditinstitute noch nie so einfach, ihre Kunden umfassend über ihre Angebote an Bankprodukten und Bankdienstleistungen zu informieren.
Die Banken setzen bei ihren Produkt- und Dienstleistungsangeboten allerdings noch immer lieber auf Intransparenz. Das zeigt etwa das Beispiel der Girokonten. So hat etwa die Arbeiterkammer im vergangenen Jahr die Internet-Seiten von Bank Austria, BAWAG PSK, Erste Bank, Hypo NÖ-Wien, Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien), Volksbank Wien und WSK Bank analysiert und festgestellt, dass Bank Austria, BAWAG PSK, Erste Bank, Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien über Kosten nur teilweise informiert haben und über Konto-Überziehungszinsen nur BAWAG PSK, Volksbank Wien und WSK Bank informiert haben.
Kein Wunder, dass die EU-Kommission die Banken zwingen will, mit dem Versteck-Spiel bei den Bankgebühren Schluss zu machen. Alle Banken in der Europäischen Union sollen nach den Plänen der EU-Kommission gezwungen werden, die Kontogebühren auf einem EU-einheitlichen Informationsblatt aufzulisten, um so die Kunden der Kreditinstitute ausreichend über die jeweiligen Kontogebühren zu informieren.
Erst diese Transparenz bei den Kontogebühren ermöglicht es den Bankkunden, die Konditionen der Kreditinstitute zu vergleichen, um sich dann für eine Bank mit besonders günstigen Konditionen zu entscheiden. Die EU-Kommission wird allerdings zäh und lange darum ringen müssen, die gewünschte Transparenz bei den Kontogebühren in den EU-Mitgliedsstaaten durchzusetzen, denn der Widerstand vieler Banken ist hier groß.
Daher mein Tipp: Nehmen Sie sich bis zur Verwirklichung der EU-Pläne Zeit und
Informieren Sie sich bei Ihrer Hausbank und bei einigen anderen Kreditinstituten im Detail über die jeweiligen Kontogebühren inklusive der Konditionen einer Kontoüberziehung.
Damit Sie sicher sein können, wirklich die besten Konditionen zu bekommen. Sollten Sie feststellen, dass Sie bei Ihrer Bank zu hohe Kontogebühren berappen müssen, dann können Sie mit diesem Wissen ihre Konditionen immerhin nachverhandeln oder zu einem günstigeren Kreditinstitut wechseln. Bei Ihren Supermarkt-Einkäufen gehen Sie ja auch dorthin, wo Sie die günstigsten Angebote erhalten, oder?