Ich denke, ein Aufräumen fand bis jetzt noch nicht statt. Vielmehr ein „unter den Teppich kehren“ der feinsten Sorte. Aufsichtsratsvorsitzender Wilfried Stauder legte bis heute keinen schriftlichen Bericht dem Tiroler Landtag vor, aus dem schlüssig hervor geht was wirklich passiert ist. Lediglich die Bilanzen beider Banken wurden beschlossen und veröffentlicht! Vielmehr sagt er mir ständig, auf die Causa angesprochen: „Ruf mich an, dann erkläre ich es dir!“ Transparenz sieht aus meiner Sicht anders aus. Ich will in dieser Angelegenheit keine Geheimniskrämerei in den Vorstandszimmern, sondern alles offen gelegt im Landtag diskutieren.
Vorgriff auf die Dividendenzahlungen
Durch einen Vorgriff auf die Dividendenzahlungen des landeseigenen Energieversorgers Tiwag, wurde der sagenhafte Zuschuss von 230 Millionen Euro !!! der Hypo Tirol Bank AG gewährt. Selbstverständlich bin ich dafür zu haben, dass jene Menschen die mit der Bank Geschäfte machen oder gar ihre Spareinlagen dort deponiert haben, Sicherheiten bekommen sollen. Aber musste das in einem solchen affenartigen Tempo von lediglich drei Tagen, mit diesem enormen Finanzvolumen passieren? Ich glaube hier ist mehr als eine kurze Erklärung notwendig.
Haben alle für Banken vorgesehenen mehrstufigen Kontrolleinrichtungen versagt?
Für mich stellt sich immer wieder die Frage: „Haben alle für Banken vorgesehenen mehrstufigen Kontrolleinrichtungen versagt? Doch die nun präsentierten Probleme aus Italien sind offensichtlich allen nicht aufgefallen. Und dies kann ich mir beim besten Willen einfach nicht vorstellen! Meinen Vorwurf, dass hier mit geschönten Zahlen operiert wird, halte ich nach wie vor aufrecht. Die 125 Millionen Euro Wertberichtigungen können bis heute noch nicht schwarz auf weiß von einer unabhängigen Stelle belegt werden.
Am gehässigsten ist aber, dass die früheren Entscheidungsträger öffentlich herabgewürdigt werden und bis jetzt noch nicht einmal die Chance bekommen haben, sich öffentlich rechtfertigen zu dürfen. Zweimal wurde von den Altvorständen beim Landeshauptmann schriftlich um Aufhebung der Verschwiegenheitspflicht angesucht. Ich bin nicht deren Anwalt, aber eine faire Chance hat jeder Mensch verdient!
Die objektive Wahrheit ans Tageslicht zu befördern wird ziemlich schwierig werden. Deshalb habe ich habe mein Aufsichtsratsmandat bei der Tiwag zurückgelegt, bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck am 11. Jänner 2012 eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht und die Finanzmarktsaufsicht am 17. Jänner 2012 informiert. Zusätzlich hat der Tiroler Landtag am 15. Dezember 2011, einstimmig einen Prüfauftrag durch den Bundesrechnungshof beschlossen! Ich erwarte mir von alle diesen Maßnahmen, eine unabhängige und objektive Bewertung der Vorgänge bei der Hypo Tirol Bank AG sowie der Hypo Tirol Bank Italia AG, denn volle Transparenz ist dringend geboten – Jetzt!
wurde am 7. Jänner 1965 geboren. Nach der Volks- & Hauptschule erlernte Klaus Gasteiger den Beruf des Tischlers, nach dem Präsenzdienst beim Bundesheer arbeitete Gasteiger ab 1986 beim größten örtlichen Arbeitgeber als Metallverarbeiter. Im April 1999 wurde Gasteiger als Abgeordneter zum Österreichischen Bundesrat im Parlament angelobt, seit 2003 übt Gasteiger das Mandat als Abgeordneter zum Tiroler Landtag ausüben. Das erste Mal wurde Gasteiger 1992 auf einer sozialdemokratischen Wählerliste in den Gemeinderat gewählt, seit September 2000 steht Gasteiger der Gemeinde Kaltenbach im Zillertal als Bürgermeister vor. Im August 1999 heiratete Gasteiger seine jetzige Gattin Maria, mit Clemens (27) und Alexander (11) besteht seine Familie aus insgesamt vier Personen.