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Euroraum
 
02.04.2013

Euroraum Die Krise lebt

Von Peter Lindemann
Die deutsche Bundesregierung bemüht sich in Folge der Zypern-Krise um Schadensbegrenzung. Anleger sind weiter verunsichert. Nun richtet sich der Blick nach Italien.
Euroraum Die Krise lebt Finanzportal Biallo.at
Peter Lindemann, biallo.at
Der deutsche Wirtschaftsminister Phillip Rösler und sein Kabinettskollege Wolfgang Schäuble weisen in Interviews darauf hin, dass die Zypern-Rettung keine Blaupause für andere Krisenstaaten innerhalb des Euroraums sei. Auch den beiden Politikern ist längst klar: Die Diskussion um die Einbeziehung von Spareinlagen in vollem Umfang zur Rettung maroder Banken hat Vertrauen auch bei Anlegern in Deutschland gekostet.

Wie nachhaltig dieser Vertrauensverlust ist, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Ein Indikator für Angst sind sinkende Kapitalmarktrenditen. Seit Ausbruch der Finanzkrise steuern Anleger ihr Geld verstärkt in „sichere Häfen“. Die sind in Europa rar geworden – Staatsanleihen aus Deutschland gehören weiterhin dazu.

Nahezu zinsloses Geld für Deutschland

Die steigende Nachfrage hat die Kurse der begehrten Papiere nach oben gezogen und im Gegenzug deren Renditen nach unten gedrückt. Immer dann, wenn es zu neuen Verwerfungen in hochverschuldeten Staaten Europas kommt oder neue Zweifel an dem Ende der europäischen Schuldenkrise aufflackern, setzt dieser Mechanismus ein. Zuletzt konnte sich Deutschland im Bereich zweijähriger Anleihen wieder nahezu zinslos Geld am Kapitalmarkt leihen. Und auch die Renditen für Bundespapiere mit zehn Jahren Laufzeit sind gesunken.

Das freut nicht nur Deutschlands obersten Schatzmeister Schäuble – alle Schuldner profitieren von niedrigeren Zinsen. Immobilienkredite, die sich in den ersten Wochen des Jahres verteuert hatten, gibt’s derzeit wieder zu historisch günstigen Konditionen.

Sorgenkind Italien

Das kann auch niemanden verwundern. Der Fall Zypern mag aufgrund seiner ökonomischen Bedeutungslosigkeit bald in Vergessenheit geraten. Die Vorgänge in Italien allerdings sind äußerst bedenklich. Auch nach mehr als einem Monat nach den Parlamentswahlen gibt es keine neue Regierung in Rom. Und so wie es aussieht, wird sich daran in der derzeitigen Machtkonstellation auch nichts ändern. Womöglich wird Staatschef Giorgio Napolitano, dem bereits Rücktrittsgelüste nachgesagt wurden, Neuwahlen ausrufen. Eine Katastrophe: Es kann noch Monate dauern, bis die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone wieder ernsthaft regiert wird. Wichtige Zeit für die Umsetzung dringend erforderlicher Reformen geht verloren.

Außerdem ist es beileibe kein Ruhmesblatt für die Politik, so lange zu wählen, bis eine Regierungsbildung möglich wird. Das Votum der Wähler in Italien ist allerdings ein Beleg dafür, dass innerhalb der Eurozone der Streit über den richtigen Kurs aus der Krise immer unversöhnlicher wird. Die einen bestehen auf striktes Sparen und harte Reformen. Die anderen zweifeln am Erfolg dieser Strategie und wehren sich gegen immer stärkere Einschnitte. Es rumort in der Eurozone – der soziale Frieden ist in Gefahr.

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