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Eurokrise
 
26.03.2013

Eurokrise Zypern - der Anlegerschreck

Von Peter Lindemann
Na, das ist ja noch einmal so gerade eben gutgegangen, mag der geneigte Beobachter denken: Nach langem Gezerre, steht das Rettungspaket für Zypern - vorerst.
Eurokrise Zypern - der Anlegerschreck Finanzportal Biallo.at
Peter Lindemann, biallo.at
Die gute Nachricht ist, dass weder Rentenansprüche verpfändet wurden (das wollte die EU nicht), noch Sparer, die bei den Krisenbanken weniger als 100.000 Euro Einlagen eingezahlt haben, zur Kasse gebeten werden (das wollte Zyperns Parlament nicht). Die schlechte Nachricht: Allein die Diskussion darüber war ein Tabubruch und dürfte Vertrauen bei den Anlegern gekostet haben.

Zypernrettung als Blaupause für künftige Krisen

Wie verunsichert die Investoren an den internationalen Kapitalmärkten sind, zeigte sich unmittelbar, nachdem der neue Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem kurzerhand die Zypernrettung zur Blaupause im Umgang mit künftigen Krisen erhob: „Ihr müsst euch damit beschäftigen“, warnte der smarte Holländer. Wer sein Bankensystem nicht in Ordnung bringe, muss damit rechnen, dass Bankkunden und Eigentümer künftig einen Teil der Sanierungskosten selbst tragen werden. Ganz verkehrt ist der Gedanke (jedenfalls was die Eigentümer betrifft) ja nicht – die Börsen reagierten trotzdem mit Kursverlusten. Insbesondere Bankaktien brachen ein.

Der Rückschlag dürfte aber nur von kurzer Dauer sein. An der grundsätzlichen Risikobereitschaft der Anleger dürfte sich nichts ändern. Zypern selbst ist in jeder Hinsicht ökonomisch viel zu unbedeutend, um längerfristig die Märkte zu beeinflussen. Und Dijsselbloems Drohung ist unter den Euro-Partnern umstritten und hat zunächst keine konkrete Relevanz. Kurzfristig aber ist es möglich, dass es innerhalb der EU zu einer Verschiebung von Einlagen zugunsten bonitätsstarker Staaten kommt. Die zusätzliche Liquidität dürfte je nach Anlage die Renditen in unterschiedlichen Laufzeiten belasten.

 

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Verschlechterte Konjunkturdaten

Der leichte, aber stete Anstieg der Kapitalmarktrenditen in Deutschland seit Jahresbeginn ist ohnehin inzwischen zum Stillstand gekommen. Seit dem schwierigen Wahl-Patt in Italien und die Zuspitzung der Zypernkrise hatte sich die Nachfrage nach sicheren deutschen Staatsanleihen wieder erhöht. Abgesehen von den politischen Risiken, kommen nun auch überraschend wirtschaftliche hinzu. Eine ganze Reihe von Konjunkturdaten für die deutsche Wirtschaft ist schlecht ausgefallen.

So hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager stark eingetrübt. Die gemessenen Indexwerte liegen zumindest für das verarbeitende Gewerbe in einem Bereich, der eine sinkende Wirtschaftsleistung signalisiert. Die Industrieproduktion ist ebenfalls gefallen und auch der Ifo-Geschäftsklimaindex, der wohl verlässlichste Konjunkturindikator der deutschen Wirtschaft, ist unerwartet gesunken.

Keine Leitzinserhöhung in Sicht


Noch trüber sieht es für die gesamte Eurozone aus. Die Hoffnung, dass der Wirtschaftsraum in diesem Jahr aus der Rezession kommt, geht gegen Null. Im Gegenteil: Die Deutsche Bank etwa hat ihre Prognose nach unten angepasst und erwartet nun ein Minus des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 0,8 Prozent. In diesem Umfeld wird auch die EZB ihre Geldpolitik nicht überdenken, sondern zumindest die Zinsen am kurzen Ende niedrig halten. Eine Leitzinserhöhung gilt dieses Jahr inzwischen als ausgeschlossen. Und da es derzeit keinerlei Inflationsrisiken gibt, dürften auch die Renditen für festverzinsliche Wertpapiere mit längerer Laufzeit nur steigen, wenn die Konjunktur Fahrt aufnimmt. Niedrige Zinsen und hohe Risikobereitschaft passen nicht zusammen. Deshalb dürften Investoren dann ihre Portfolios weiter umschichten und renditeschwache Anlagen verkaufen.

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