Die Bank Austria baut ihr Internetbanking aus und wird im Rahmen des "Smart Banking"-Programms ihre Kunden auch per Videotelefonie beraten. Jede vierte Filiale in Österreich entfällt.
67 ihrer 270 klassischen Privatkundenfilialen will die österreichische Unicredit-Tochter Bank Austria in Österreich bis 2015 schließen. Dabei wird Rund die Hälfte der betroffenen Standorte mit benachbarten Filialen zusammengelegt, die andere Hälfte zu neuen Selbstbedienungsstandorten, sogenannten "Smart-Banking"-Einheiten, umgebaut.
"Smart-Banking"-Programm - 200 Mitarbeiter müssen gehen
Rund 200 Mitarbeiter, mehrheitlich in Wien, sind von Stellenstreichungen betroffen. Im Rahmen des bereits seit zwei Jahren laufenden Personalabbauprogramms wird der Mitarbeiterstand bis 2015 um insgesamt 800 Beschäftigte sinken.
Kunden gehen nicht mehr so oft in die Filiale
Hintergrund ist der stetig sinkende Kundenanteil in den klassischen Filialen, der ein Umdenken hin zum onlinebasierten Banking notwendig macht. Wie die Presse berichtet, kündigte Bank Austria-Vorstand Helmut Bernkopf „für die nächsten drei bis vier Jahren Investitionen von zusätzlich 100 Millionen Euro an, um das "Smart Banking"-Modell umzusetzen.“ Der größte Teil fließe in moderne Technologien, Beratung über Videotelefonie, E-Mail, Telefon und SMS sowie Terminals. Diese sollen künftig in Tagesgeschäft Einzug halten. Allerdings, so wird Vorstand Bernkopf zitiert, werde die „Bank Austria keine Onlinebank“.
Bis 22 Uhr per Video beraten lassen
Im Internet-/Mobile-Banking werden die Beratungszeiten für Kunden erheblich ausgeweitet. Ab Herbst seien laut Presse wochentags Beratungszeiten zunächst bis 20 Uhr, später bis 22 Uhr und am Samstag von 10 bis 18 Uhr - auch über Videotelefon - vorgesehen. 80 Video-Bankberater sollen dazu bis zum Jahreswechsel bereitgestellt werden, bis 2020 rund 400. In Wien und in größeren Städten in den Bundesländern entstehen zusätzlich neue Beratungszentren, wo 50 Experten und mehr unter einem Dach sind.