Vom Anstieg der Vollzeitstellen profitierten hingegen fast ausschließlich Männer. Mehr Vollzeitjobs gab es vor allem in den Branchen Bau und der Erbringung von freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Insgesamt waren im dritten Quartal in Österreich 4.242.400 Personen erwerbstätig.
November deutlich schlechter
Das dritte Quartal liegt allerdings hinter uns und die offiziellen Zahlen des Sozialministeriums für November sprechen eine deutlich andere Sprache. 270.000 Personen waren da arbeitslos gemeldet, hinzukommen noch 74.000 Personen in Schulungen. Besonders schwer hatten es - wie immer - Langzeitarbeitslose, Behinderte, Ausländer und Leiharbeiter.
Auffallend dabei, dass immer mehr Jobs in der Industrie abgebaut werden. Dabei galt bisher gerade dieser Wirtschaftszweig als besonders widerstandsfähig gegenüber der globalen Wirtschaftskrise. Auch der „boomende“ Bereich Gesundheit schwächelt.
Trotzdem ist die Arbeitslosenquote nach EU-Berechnung weiter top und liegt mit 4,3 Prozent nahezu auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Ob sich das nächstes Jahr dramatisch ändern wird, bleibt abzuwarten.
Gut für den Arbeitsmarkt: Die Prognosen sehen für die heimische Wirtschaft für 2013 ein leichtes Plus, denn die Exporte dürften heuer wieder ein Rekord-Level erreichen und auch im kommenden Jahr weiter steigen. Die Handelsbilanz, die noch vor der Krise von 2008 gerade Zuwächse verzeichnen konnte, bleibt jedoch mit 6,7 Prozent im Minus.
Denn die Bildungskarenz musste man sich bis dato erst einmal leisten können. Das wird mit der Wirtschaftsoffensive der Regierung, die unter anderem ein Teilzeitmodell für die Bildungskarenz enthält, leichter. Die Bildungsteilzeit wird zwischen Arbeitnehmer und -geber vereinbart und dient als Ergänzung zur Bildungskarenz. Das Bildungsteilzeitgeld beträgt bei Reduktion der Arbeitszeit um die Hälfte der Normalarbeitszeit (20 Stunden) monatlich 456 Euro, bei Reduktion der Arbeitszeit um ein Viertel monatlich (10 Stunden) 228 Euro.
Das Fachkräftestipendium soll vor allem dem höheren Arbeitslosigkeitsrisiko von schlecht Ausgebildeten entgegenwirken. Laut Sozialministerium können jährlich rund 2.000 Stipendien gewährt werden, abgewickelt wird auch dies über das Arbeitsmarktservice. Arbeitslosigkeit ist allerdings keine Voraussetzung. Gezahlt wird in Höhe der Ausgleichszulage (795 Euro) für die Dauer der Ausbildung - höchstens jedoch drei Jahre lang.
Das Fachkräftestipendium sowie die Bildungsteilzeit sollen am 1.7.2013 in Kraft treten.