Schlagworte wie Schuldenkrise sowie Schuldenbremse und Rezessionsängste charakterisieren das derzeitige Investmentuniversum in Europa, somit die Rahmenbedingungen für viele Portfolios. Sogar die europäische Gemeinschaftswährung steht zur Diskussion.
Der Ausblick auf europäische Staaten und Unternehmen ist also durch einige Herausforderungen geprägt. Die Bewältigung der Krise wird maßgeblich von der Umsetzung der 2011 eingeleiteten Maßnahmen abhängen, um die allgemeine Skepsis zu beseitigen und das Vertrauen in die Finanzmärkte wiederherzustellen. Unabhängig von den allgemein geforderten Maßnahmen um die angehäuften Schulden zu tilgen, wird es für die Nachhaltigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich maßgeblich sein, Forschung und Entwicklung verstärkt zu fördern um zukunftsträchtige Unternehmen zu etablieren.
Auf europäischer Ebene müssen einige Dinge grundlegend verbessert werden um das Vertrauen in die Bonität der Staaten zu stärken, wie beispielsweise die Einführung einer durchsetzungsstarken Fiskalpolitik. Die Marktteilnehmer bauen den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) zusehends weiter auf, durchschlagende Maßnahmen („Anwerfen der Notenpresse“) zu setzen und machen somit die Entwicklung der Eurozone von dem Verhalten der EZB abhängig. Der Fokus liegt derzeit darauf die Staatsschulden abzubauen, jedoch muss gleichzeitig auch die Wirtschaftsleistung gesteigert werden.
Investoren werden Portfolios noch globaler ausrichten
Priorität der Banken für 2012 wird sein, die Eigenkapitalbasis weiter zu stärken. Wünschenswert wäre, dass sich der Interbankenmarkt der EU schnell wieder stabilisiert.
Fazit für die Investoren ist (natürlich abhängig vom Risikoprofil des Anlegers) die Portfolios noch globaler auszurichten. Dazu zählt neben dem Engagement in Staatsanleihen fundamental gut aufgestellter Länder auch die gezielte Orientierung auf Wachstumsmärkte.
Ziel ist das Portfolio stärker zu diversifizieren und durch selektive Beimischung von zukunftsträchtigen Branchen (wie beispielsweise Pharma oder Energie) auch die Renditechance zu steigern.
Unternehmensanleihen sind attraktiv, jedoch gilt auch hier das Geschäftsmodell und Stabilität des Unternehmens genau unter die Lupe zu nehmen. Jene werthaltigen Unternehmen, die betreffend ihrer Absatzmärkte und ihrer Finanzierungsstruktur gut positioniert sind, haben die besten Chancen turbulente Zeiten zu überstehen und Dividenden auszuschütten.
Flexibilität durch eine hohe Cashquote soll es ermöglichen, bei weiter zu erwartenden Kursschwankungen, günstige Zukäufe von liquiden Dividendentiteln tätigen zu können.
MMag. Peter Weinzierl
geb. 25.07.1965
1983 – 1987 Universität Wien (Wirtschaftsinformatik)
1987 – 1989 Diplomatische Akademie Wien
1989 – 1991 Georgetown University Washington D.C. (International Business)
1983 – 1991 Universität Wien (Rechtswissenschaft)
1985 Universität Wien, Institut für Wirtschaftswissenschaft/ Studienassistent
1985 – 1988 Institut für Höhere Studium/ wissenschaftlicher Mitarbeiter
1989 – 1991 Georgetown University/ Research Assistant
1992 Meinl Bank AG/ Corporate Finance
seit 1999 Vorstandsmitglied