Ein Blick in die Zukunft verrät die Bedeutung der privaten Vorsorge. Angesichts der demografischen Entwicklungen wird sich der Staat Österreich die Pensions-Bundeszuschüsse in absehbarer Zeit nicht mehr leisten können oder wollen. Es wird unweigerlich zu Leistungskürzungen im Umlagesystem kommen – auch wenn die Politik davon (noch) nichts wissen will.
Kamen im Jahr 1950 rund elf Über-60-Jährige auf ein Neugeborenes, so werden es im Jahr 2050 „stolz“ 40 sein. Immer weniger Menschen werden also immer mehr Menschen versorgen müssen. Hinzu kommt, dass Österreicher durchschnittlich 24 Jahre lang in Pension sind – ein negativer Spitzenwert in Europa. Ein weiteres Problem ist, dass der immer flexiblere Arbeitsmarkt kaum noch langfristige und stabile Einkommensentwicklungen zulässt.
Baumgartl ruft daher zu einem Schulterschluss zwischen staatlicher und privater Vorsorge auf. Budgetlücken der öffentlichen Hand werden mit durchgehenden Beitragsleistungen bis zum gesetzlichen Pensionsalter geschlossen. Die Brückenpension zwischen gesetzlichem und tatsächlichem Pensionsantrittsalter wird durch kapitalgedeckte Vorsorge finanziert.
Die Brückenpension selbst finanziert die Sozialversicherung: Der Bürger zahlt weiter Beiträge in die Sozialversicherung ein, und zwar bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter. Dies führe zu einer Planbarkeit der Einkünfte für die Sozialversicherung. „Mit diesem Modell kann die öffentliche Hand mit dem demografischen Wandel Schritt halten und das System darauf adaptieren – und jeder Bürger kann sein Pensionsantrittsalter frei wählen, ohne das System zu belasten“, erklärt Baumgartl.
Lebensversicherungen haben globale Bedeutung
Die Studie zeigt aber auch die globale Bedeutung von Lebensversicherungen. Denn weltweit belaufen sich die Ansprüche privater Haushalte bei Lebensversicherungsunternehmen auf über 10.000 Milliarden Euro. In Österreich haben private Haushalte mehr als 68 Milliarden Euro in Lebensversicherungen investiert, die heimischen Versicherungen nehmen pro Jahr rund sieben Milliarden Euro Prämien ein.
Auf der Gegenseite werden im Jahr 6,6 Milliarden Euro von den Versicherungen ausgezahlt, weltweit sind es 530 Milliarden Euro. Zahlen, die nicht nur in der Alpenrepublik, sondern auch auf die internationalen Finanzmärkte stabilisierend wirken und die Kaufkraft der Anspruchsberechtigten erhöht.
Österreich liegt mit seinen Ausgaben für Lebensversicherungsprodukte übrigens im globalen Mittelfeld. Herr und Frau Österreicher geben jährlich 2,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, bzw. 831 Euro für diese Art der Vorsorge aus. Damit liegt Österreich weltweit auf Platz 27, im Europavergleich auf Platz 14.