Vertrauen in gesetzliche Pension sinkt
Junge Menschen in Österreich rechnen mehrheitlich nicht mehr mit einer ausreichenden Pensionsversorgung durch den Staat. Wie uns eine aktuelle GfK-Studie zeigt, gehen heute nur mehr rund sieben Prozent aller 15 bis 30-jährigen davon aus, dass ihre staatlichen Pensionen zum Zeitpunkt ihres eigenen Pensionseintritts voll gesichert sein werden. Die Sorge um die zukünftige Pensionsabsicherung drückt sich für mich auch im Anstieg der Aktivität von Jugendlichen in der Eigenvorsorge aus. So gaben 58 Prozent der in der GfK-Studie befragten Jugendlichen an, bereits eine Altersvorsorge abgeschlossen zu haben und finanzieren diese zu 39 Prozent auch selbst. Eine Tendenz, die aus meiner Sicht klar aufzeigt, dass das Bewusstsein junger Menschen für die Notwendigkeit einer zusätzlichen Absicherung, ergänzend zur staatlichen Pension, bereits sehr stark ausgeprägt ist.
Die Sorgen der Jungen
Ich teile diese Sorge und Einschätzung der jungen Menschen, denn durch die demografische Entwicklung verändert sich das Verhältnis der Pensionsbezieher zu den Beitragszahlern massiv, womit auch der Generationenvertrag zunehmend aus dem Gleichgewicht kommt. Belegt wird diese Entwicklung auch durch Zahlen einer im März 2010 veröffentlichten Demographic-Studie, wonach es im Jahr 2015 in Österreich weniger potenzielle Berufseinsteiger geben wird, als Personen, die aus dem Berufsleben ausscheiden.
2015 steigen die Chancen für Jugendliche
Dies wiederum würde im Umkehrschluss allerdings auch bedeuten, dass sich durch die demografische Entwicklung für junge Menschen sehr viele Chancen ergeben können. Die jüngste Wirtschaftskrise hat zwar ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen und aktuell die Jobsorgen unter den Jugendlichen wieder verstärkt. Die zunehmende Überalterung der Gesellschaft führt über kurz oder lang jedoch zu einem Mangel an qualifizierten, gut ausgebildeten jungen Menschen.
Betriebliche Vorsorge als Zeichen sozialer Verantwortung
Das sogenannte „Highly Qualified Personnel“ ist dann in der beneidenswerten Lage, zwischen mehreren Arbeitgebern wählen zu können. Womit ich jungen Menschen dringend empfehle, im Zuge von Bewerbungsgesprächen nicht nur Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten anzusprechen, sondern auch betriebliche Vorsorgemodelle des Arbeitgebers zu hinterfragen. Denn betriebliche Vorsorge drückt die Wertschätzung von Unternehmen gegenüber ihren Mitarbeitern aus und ist auch ein Signal für unternehmerische und soziale Verantwortung.
Werden betriebliche Vorsorgelösungen von jungen Berufseinsteigern bei potentiellen Arbeitgebern künftig stärker hinterfragt, stellen sie für Unternehmen einen zunehmend wichtiger werdenden Faktor dar, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
Dies würde jungen Menschen zu Gute kommen, die zwar heute mehr denn je für das Thema Zukunftssicherung sensibilisiert sind, oft aber nicht über ausreichende Kenntnisse im Finanzbereich oder das notwendige Wissen über die komplexen Zusammenhänge unterschiedlicher Vorsorgeformen verfügen.
Mag. Andreas Zakostelsky
.... begann seine mehr als 20-jährige Berufslaufbahn nach dem Studium der Rechtswissenschaften in der Raiffeisenbank Graz. Danach kam er über Aufgaben in der Raiffeisen Landesbank Steiermark und der Raiffeisen Zentralbank (RZB) 2002 in die Geschäftsführung von Raiffeisen Capital Management. Das Thema Vorsorge hatte bereits in diesen Jahren einen zentralen Stellenwert für ihn. Seit Oktober 2008 ist er Vorstandsvorsitzender der Valida Vorsorge Management Unternehmensgruppe.
Die Vorsorge Holding AG
wurde 2008 von der Raiffeisen Bankengruppe und den UNIQA Versicherungen gegründet. In die Gesellschaft wurden die ÖPAG Pensionskassen AG – inklusive ihrer 100prozentigen Tochter der BAV Pensionskassen AG – sowie die ÖVK Vorsorgekasse AG und die PlanPension Vorsorgeberatung GesmbH eingebracht. Seit 1. März 2010 tritt die Unternehmensgruppe mit der gemeinsamen Marke Valida Vorsorge Management am Markt auf.