Das ist eine gute Gelegenheit für alle Wähler und Konsumenten wieder einmal innezuhalten und zu überlegen, was SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne oder BZÖ seit den vergangenen Landtagswahlen bzw. der letzten Nationalratswahl für die Verbraucher geleistet haben.
Skandale und Probleme hat es seit den letzten Wahlen mehr als genug gegeben. Richten Sie doch einmal diese zehn Fragen an Ihren Abgeordneten zum Landtag und Ihren Abgeordneten zum Nationalrat und ersuchen Sie diese Ihre Abgeordneten um schriftliche Antworten zum Beispiel per Mail:
- Was haben Sie bisher unternommen, um zu verhindern, dass Verbraucher bei Nahrungsmitteln betrogen werden, zum Beispiel mit Pferdefleisch, das Konsumenten als Rindfleisch verkauft wird?
- Was haben Sie bisher getan, um zu verhindern, dass Gammelfleisch in den Verkauf gelangt?
- Was haben Sie bisher unternommen, um Konsumenten vor gefälschten Bio-Produkten zu schützen, wie etwa Millionen falsch deklarierter Eier, die als Bio-Eier verkauft wurden?
- Was sind Ihre Initiativen, um Bankkunden vor Zinsmanipulationen bei Libor und Euribor, die als Referenz-Zinssätze für viele Finanzprodukte dienen, zu bewahren?
- Was haben Sie getan, um kleine Sparer vor Milliardenverlusten zu schützen, die sie durch die Europäische Zentralbank (EZB) erleiden, weil diese den Leitzinssatz mit 0,75 Prozent so tief hält, dass Sparguthaben real massiv entwertet werden?
- Was haben Sie unternommen, um für mehr Wettbewerb bei Strom und Erdgas zu sorgen, wie es das Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) schon lange fordert, um den Verbrauchern niedrigere Strom- und Gaspreise zu ermöglichen?
- Welche Gesetzesanträge haben Sie unterstützt, um Spekulationen mit öffentlichen Geldern zu verhindern?
- Was war Ihr größter Erfolg in Sachen Verbraucherschutz?
- Was war Ihr größter Mißerfolg beim Thema Verbraucherschutz - und woran lag das?
- Was haben Sie bisher unternommen, um die Steuerzahler davor zu schützen, Banken mit Steuergeldern retten zu müssen?
Die Antworten auf Ihre Fragen zeigen Ihnen, ob Ihre Abgeordneten Verbraucherschutz ernst nehmen, ob Ihre Abgeordneten wirklich für Sie da sind und was sie inhaltlich für Sie und Ihre Anliegen geleistet haben. In der Wahlzelle können Sie dann entscheiden, ob Sie mit den Antworten Ihrer Abgeordneten wirklich zufrieden sind oder ob Sie mit Werbesprüchen abgespeist worden sind. Nehmen Sie Ihre eigene Verantwortung wahr und suchen Sie den Kontakt zu Ihren Abgeordneten – die zehn Fragen können ein Anfang für den direkten Kontakt zu Ihrem Landtagsabgeordneten, zu Ihrem Nationalratsabgeordneten sein. Viel Erfolg. Auch beim Wählen. Denn Sie haben die Wahl.